Mordalarm in Tirol

Vermisster Banker (47) tot in Kofferraum entdeckt

Österreich
18.02.2017 11:00

Ein Vermisstenfall in Tirol hat sich am Samstag als brutaler Mordfall entpuppt: Ein 47-jähriger Banker war seit Dienstag wie vom Erdboden verschluckt gewesen, am Samstag wurde der Familienvater aus Thaur nahe Innsbruck tot im Kofferraum eines Autos gefunden. Ein Italiener namens Antonio kommt als Tatverdächtiger infrage, nach ihm wird europaweit gefahndet. Ein weiterer Verdächtiger wurde bereits festgenommen.

Das plötzliche und vor allem äußerst mysteriöse Verschwinden von Reinhard S. aus Thaur beschäftigte nicht nur dessen Ehefrau, die beiden Kinder und Freunde, sondern auch die Polizei. Dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging, so viel stand für einen der besten Freunde des Vermissten - er war Banker bei der Tiroler Zweigstelle der Nationalbank - fest. "Reinhard ist ein zu hundert Prozent verlässlicher Mensch und ein richtig guter Kumpel. Außerdem ist er in 25 Jahren nicht einmal nicht zur Arbeit erschienen", schilderte der verzweifelte Kollege.

Der 47-Jährige hatte über eine Internetplattform u.a. einen Pkw der Marke Mitsubishi zum Verkauf angeboten. Auf das Inserat habe sich ein 41-jähriger Italiener gemeldet und es kam am Dienstag schließlich zu einem Treffen der beiden Männer, gab die Polizei bekannt. Der Italiener hatte sich in einem Gasthof in Baumkirchen eingemietet. Das Auto, in dem die Leiche schließlich gefunden wurde, ist ein Audi A6, mit dem der 41-Jährige angereist war.

Mysteriöse Kurznachricht
Am Mittwochmorgen erhielt die Frau des Opfers eine mysteriöse SMS von ihrem Mann. Darin habe der Tiroler vermeintlich angekündigt, dass er sich mit einer anderen Frau Richtung Spanien absetzen werde. Da seine Partnerin, die zu diesem Zeitpunkt nicht in Tirol war, die Echtheit der Nachricht anzweifelte, erstattete sie am Mittwoch gegen 7 Uhr eine Vermisstenanzeige.

Leiche "gut versteckt" im Kofferraum
Am Freitag erschienen schließlich ein Mann und eine Frau in dem Gasthof in Baumkirchen und wollten den Zimmerschlüssel des vermeintlichen Autokäufers zurückgeben. Gleichzeitig traf eine italienische Abschleppfirma ein, die den Wagen des Käufers wegen eines angeblichen Defekts verladen und zurück nach Italien bringe wollte. Die Ermittler, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine Verbindung zwischen dem Verschwinden des Tirolers und dem 41-Jährigen vermuteten, verhinderten dies jedoch. 

Bei der anschließenden Durchsuchung des Kofferraums wurde "gut versteckt" die Leiche des 47-Jährigen gefunden, hieß es. Jener Mann, der die Schlüssel für das Zimmer zurückgebracht hatte, wurde festgenommen.

"Angriff auf den Hals" als Todesursache
Der namentlich bekannte Käufer konnte zunächst von der Polizei erreicht werden und bestätigte, dass er am Mittwoch zwei Fahrzeuge des Tirolers gekauft und mitgenommen habe. Eine weitere Befragung des Italieners sei nicht möglich gewesen, da er nicht mehr erreichbar war. Laut Exekutive kann davon ausgegangen werden, dass der Autokäufer, eventuell auch unter Beteiligung anderer bisher unbekannter Täter, mit der Tötung des Opfers in Verbindung stehe.

Die Todesursache des Tirolers sei ein "Angriff auf den Hals" gewesen, meinte LKA-Leiter Walter Pupp. Laut derzeitigem Ermittlungsstand dürfte es bereits am Dienstag zu der Tat gekommen sein, möglicherweise in der Wohnung des Opfers. Die genauen Umstände seien aber noch nicht restlos geklärt, so Pupp. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

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