Vor Ort gesprengt:

Rieder hortete im Wald Sprengstoff-Arsenal

Oberösterreich
17.02.2017 21:27

Nur Sprengstoff gibt ihm den nötigen "Kick": Obwohl ein 33-Jähriger aus Ried im Innkreis vor neun Jahren beim Herumbasteln mit Raketen drei Finger verlor, suchte, sammelte und hortete er seit dem Vorjahr enorme Mengen an explosiven Weltkriegsrelikten und Pyrotechnik. Nun flog der Rieder auf. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt, sein Arsenal gesprengt und entsorgt.

Zum Glück war er nie in "Bombenstimmung": Der arbeitslose Rieder (33) hat einen ausgeprägten Hang zu Sprengmitteln. Seit dem August des Vorjahres ging er mit einem Metalldetektor auf "Schatzsuche", buddelte insgesamt 130 Granaten, 65 Granatpatronen, 25 Kilo Infantriemunition, zehn Panzerfaustzünder, eine Panzerabwehrgranate sowie mehrere Handgranaten aus.
Diese Funde versteckte der Innviertler, aufgeteilt auf drei Depots, in einem Versteck im Hausruckwald. Ein Teil seiner Ausgrabungen war so brisant, dass er vor Ort gesprengt werden musste. Die Entminungsexperten meinten: "Es ist ein Wunder, dass er sich nicht selbst in die Luft gesprengt hat."
Letztlich hatte  seine Sammelleidenschaft den 33-Jährigen entlarvt: Ein Bekannter, dem der Rieder seine Funde stolz zeigte, informierte die Polizei. Bei der Hausdurchsuchung fanden die Polizisten in seiner Wohnung auch noch 60 Kilo verschiedenster pyrotechnischer Gegenstände, die er in Tschechien gekauft hatte. Und Chemikalien, um selbst Sprengstoff herstellen zu können.  Das Arsenal wurde beschlagnahmt, der "Bomber"  angezeigt.
Tragisches Detail am Rande: Der Rieder hatte 2008 beim Herstellen von sechs Raketen Marke Eigenbau eine Explosion verursacht, bei der ihm drei Finger zerfetzt wurden. Damals hatte er den Polizisten geschworen, nie mehr mit Sprengstoff zu hantieren.

Christoph Gantner, OÖ Krone

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