Ermittlungen laufen

Schwere Vorwürfe gegen Geburtenstation

Steiermark
01.02.2017 12:58

Es sind schwere Vorwürfe, die gegen das Diakonissenspital Schladming erhoben werden. Es geht um Geburten, die zwischen 2010 und 2014 ohne Facharzt durchgeführt wurden sein sollen und Babys schwere Folgeschäden davongetragen haben. Die Staatsanwaltschaft Leoben bestätigt Ermittlungen.

"Im Wesentlichen geht es darum, dass bei meinen Mandantinnen eine reine Hebammengeburt durchgeführt worden ist", erklärt die Grazer Anwältin Karin Prutsch. Bei allen fünf Frauen, die sie vertritt, geht es um den Vorwurf, dass gar nicht bzw. nicht rechtzeitig ein Facharzt für Gynäkologie beigezogen wurde. "Obwohl es aus den Jahren 2008, 2014 und 2016 einen Betriebsbewilligungsbescheid für das KH Diakonissen gibt, dass Fachärzte für Gynäkologie bei jeder Geburt beizuziehen und reine Hebammengeburten nicht zulässig sind."

Betreuung fehlerhaft und nicht lege artis?
Am Beispiel der kleinen Vanessa etwa zeige sich laut Gutachten klar, dass durch die unzureichende Geburtsbetreuung ein schwerer Sauerstoffmangel des Gehirns beim Neugeborenen eingetreten und es dadurch zu einer Hirnschädigung gekommen sei. Was die geistige und körperliche Behinderung des Mädchens zur Folge hatte. "Sowohl die Betreuung während als auch nach der Geburt ist nach Ansicht des Sachverständigen eindeutig fehlerhaft und zweifelsfrei nicht lege artis einzustufen", so Prutsch, die seit 2015 in einem Zivilverfahren um Schadenersatz kämpft. Morgen, Donnerstag, wird wieder verhandelt.

Die Staatsanwaltschaft Leoben bestätigt Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Konkret gehe es um acht Fälle. Es sei dabei zu unterschiedlich schweren Folgen, von Behinderungen bis zum Tod eines Neugeborenen, gekommen. Gutachten seien aber noch ausständig, ein Ende der Ermittlungen ist daher noch länger nicht absehbar.

Eva Stockner, Kronen Zeitung

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