1380 Personen sitzen in Oberösterreich derzeit hinter Gittern! Das sind um acht Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. War damals nur die Justizanstalt Garsten überbelegt, sind es nun auch die Gefängnisse in Wels und Suben. Einen Mangel gibt es beim Personal. In Garsten wird fieberhaft nach Justizwachebeamten gesucht und sogar auf Berufsmessen für den Job Werbung gemacht.
"Durch eine Reihe an Pensionierungen haben wir nun einen Mangel an Wachebeamten", bestätigt Christian Neubauer von der Öffentlichkeitsarbeit der Justizanstalt Garsten den Engpass. Zuletzt hat das Gefängnis sogar auf Berufsmessen die Werbetrommel für den Job gerührt. Weil die Ausbildung aber zwölf Monate dauert, wird der Engpass noch eine Weile bestehen bleiben. Ebenfalls ein Dauerzustand ist die Überbelegung in Garsten. Ende 2016 saßen hier 380 Personen hinter Gittern. Nach dem Umbau im Vorjahr und der Schaffung von acht weiteren Plätzen wäre die Anstalt eigentlich für 375 Häftlinge vorgesehen.
295 statt 283 Insassen in Suben
Auch in Suben lag die Auslastung über 100 Prozent. Statt 283 Insassen wurden 295 gezählt. "Für den Alltag ist das nicht unbedingt förderlich. Auf engem Raum reibt man sich zwischenmenschlich mehr auf", meint Sprecher Johannes Gruber. Zu Spitzenzeiten saßen sogar 308 Verbrecher ein. Auch Wels stößt bereits an Kapazitätsgrenzen. 156 Plätze sind vorgesehen, 157 Häftlinge saßen Ende 2016 ihre Strafe ab.
Lediglich die Gefängnisse in Ried und Linz klagen noch nicht über Platznot. Beide melden eine Auslastung von rund 80 Prozent.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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