Rekord in Kitzbühel
Vier Jahre warten auf Arzt mit Kassenvertrag
Seit 2012 wurde ein Kinderarzt mit Kassenvertrag für Kitzbühel gesucht. Rekordverdächtige 22 Mal musste ausgeschrieben werden. Auch in anderen Fächern und Orten schaut es schlecht aus. Für 25 Stellen gab es zuletzt nur neun Bewerber. Für Kitz dürfte ein Kinderarzt gefunden sein. Doch das wirft neue Probleme auf.
Am Freitag endete die aktuelle Ausschreibungsrunde der Tiroler Ärztekammer. Die Ausbeute ist bescheiden, der Ärztemangel deutlich sichtbar. "Wir haben zehn Allgemeinmediziner gesucht. Für vier Stellen gibt es Bewerber - aber jeweils nur einen", berichtet Ärztekammer-Direktor Günter Atzl. Die Zeiten, in denen eine Kassenstelle fünf und mehr Interessenten hatte, sind vorbei. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen der Ärztemangel nur Landgemeinden betraf. Atzl verweist auf das Beispiel Kufstein, wo zwei Hausärzte fehlen. Was der Direktor beobachtet: "Oft bringen sich kleine Gemeinden aktiver in die Suche ein, schauen darauf, dass Mediziner gute Rahmenbedingungen haben. Dann findet sich leichter ein Kandidat."
Nicht nur Hausärzte, auch immer mehr Fachärzte fehlen. Für 15 Kassenstellen gab es diesmal nur fünf Bewerber. Zu den Sorgenfächern gehören Augenheilkunde, Psychiatrie und Haut. Doch keine Stelle wurde so oft ausgeschrieben wie die Kinderheilkunde in Kitzbühel - seit Oktober 2012 unglaubliche 22 Mal. Nun ist ein Arzt gefunden. Der Bewerber ist der Facharzt aus St. Johann. Der will nach Kitzbühel. Die schlechte Nachricht: jetzt muss St. Johann ins Wartezimmer.
Claudia Thurner, Kronen Zeitung
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