Broschüren-Prozess

Landesmanager klagt: „Getäuscht und missbraucht!“

Kärnten
27.01.2017 15:18

Noch einer, also, der sich "missbraucht" fühlt: Nach Ex-Finanzreferent Harald Dobernig gab auch der im Broschüren-Prozess angeklagte Chef einer Kärntner Landesgesellschaft an, er sei "getäuscht" worden, ein Opfer von Politik und Stefan Petzner, der allein schuld daran sei, dass auf Steuerkosten Wahlkampf gemacht worden sei. Nur: Das Geld floss großteils über den Manager.

Wie viel Verantwortungsgefühl ist einem Geschäftsführer einer Landesgesellschaft zuzutrauen? Vor allem dann, wenn er - wie er Richter Christian Liebhauser erklärte - mit 4900 Euro im Monat nach Hause geht.

"Wir könnten gern tauschen", meinte der Rat neidvoll. "Ich würde jetzt gerade gern die Plätze tauschen", konterte der Angeklagte schlagfertig. Ihm und seinem Kollegen wird vorgeworfen, als Landesbedienstete willfährig für die einstige BZÖ-Riege um Stefan Petzner, Gerhard Dörfler, Harald Dobernig und Uwe Scheuch eine Wahlkampfbroschüre auf Steuerkosten finanziert zu haben.

"Ich bin aber nicht schuldig; ich wurde missbraucht", beteuert der 44-Jährige. "Wieso haben Sie es gemacht?", will Liebhauser wissen. "Hatten Sie politischen Druck?" "Nein. Ich hatte und habe einen unbefristeten Vertrag."

Über Letzteren könnte bei einer Verurteilung wohl diskutiert werden. Theoretisch wäre aber für alle Angeklagten, die keine Vorstrafe haben, eine Diversion möglich, also eine außergerichtliche Buße. Ob es so weit kommt? Am Dienstag geht es weiter.

Kerstin Wassermann, Kärntner Krone

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