"Wird immer teurer"

Helmut Thoma: “ORF ist nur Spielfeld der Parteien”

Österreich
27.01.2017 16:55

"Österreichs Politik soll an einen sanften Ausstieg aus dem ORF denken. Wie einst bei der verstaatlichten Industrie", warnt RTL-Gründer und Emmy-Gewinner Helmut Thoma vor weiter steigenden ORF-Kosten. Und der TV-Manager stellt die Frage: "Was kann der ORF besser als Privatsender?"

"ORF1 zeigt doch nur eine Aneinanderreihung amerikanischer Serien. Also: Dafür braucht Österreich doch keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk", rät Prof. Helmut Thoma zu einem Umdenken, "auch wenn der ORF ein wunderbares Spielfeld der Parteien" sei. Es gebe aber "keinen Grund mehr, Fernsehen in verstaatlichter Form zu machen", meint die TV-Legende beim Interview in seinem Loft in der Wiener Innenstadt (Video oben). Für seine Freunde in den USA sei die Staatsrundfunk-Situation in Österreich "absolut unverständlich".

"Wie kommen wir dazu, für dieses Angebot zahlen zu müssen?"
Und Thoma sieht massive Probleme für das gebührenfinanzierte ORF-Modell: "Die Personalkosten steigen weiter, die Situation wird immer schwieriger. Das ist auch in Deutschland bei ARD und ZDF so - da fließen bereits 75 Prozent von neun Milliarden Euro an Gebühren in die Verwaltung. Und diese Sender verlieren die Jugend. Wie kommen wir dazu, für dieses Angebot zahlen zu müssen?"

Generell sei selbst in Österreich "genug Platz für neue Sender", sagt Prof. Helmut Thoma: "In den Niederlanden gibt's sogar neun landesweite Privatsender und 500 lokale Regionalsender." Eine kürzlich veröffentliche Umfrage von TV-Media bestätigt die Kritik des TV-Managers: Bestimmte Parteien würden extrem bevorzugt, eine Unabhängigkeit sei kaum spürbar.

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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