Nicht nur Lob für Landeschef Erwin Pröll vor seinem Abgang, just in der Heimat muss er auch harsche Kritik einstecken. SP, FP und Grüne wetzen die Messer, wollen die absolute Macht der VP brechen. Nur Ex-Stronachianer strecken der vermutlichen Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner die Hand entgegen.
Schockstarre und Erleichterung herrschen in der heimischen Parteienlandschaft. Die Wortmeldungen reichen von "Überraschung" bis "Endlich weg". SP-Vorsitzender Matthias Stadler betont: "Zweifellos hat sich Erwin Pröll viele Verdienste um das Land erworben. Jetzt kommt es zu einer Neuordnung."
Erleichterung bei FP
Genossen rechnen sogar mit einem Rennen um die Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2018. "Der große Häuptling ist weg, jetzt können die Schlachten wieder gewonnen werden", meint ein hochrangiger SP-Funktionär. Auch in der freiheitlichen Riege herrscht durchwegs Erleichterung. "Der Landeshauptmann wirkte mehr als amtsmüde, ihm sind viele Fehler unterlaufen", sagt Gottfried Waldhäusl. Für die Blauen soll jetzt die Sicherheit wieder ein zentraler Punkt in der Politik werden.
"Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben"
Wohingegen die Grünen auf Aufklärung rund um die Erwin-Pröll-Privatstiftung pochen. "Fehlende Transparenz und ein bemerkenswertes Demokratiedefizit hat die Ära Pröll überschattet", zieht Helga Krismer kritisch Bilanz: "Die Hoffnung auf Besserung soll aber nicht aufgegeben werden." Für Ernest Gabmann vom einstigen Team Stronach steht weiterhin das Miteinander im Vordergrund: "Wir hoffen, dass zukünftig auch Johanna Mikl-Leitner zur Zusammenarbeit bereit ist. Wir sind es jedenfalls."
"Krone"-Umfrage zum Rücktritt
Josef Poyer und Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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