Glatteis etc.

Sturmtief “Egon” stürzte Europa ins Winterchaos

Ausland
13.01.2017 18:32

Schneesturm "Egon" hat am Freitag Deutschland mit Starkwind und massiven Niederschlägen ins Winterchaos gestürzt. Es kam zu Ausfällen im Flug- und Bahnverkehr, auf glatten Straßen häuften sich in vielen Bundesländern die Unfälle, in Teilen Bayerns fiel wegen unterbrochener Leitungen der Strom aus. Auch in weiteren Teilen Westeuropas sorgte "Egon" für massive Probleme.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor mehr Regen, Schneeregen und Schnee sowie Glätte und Sturm. In bergigen Regionen war demnach weiterhin mit unwetterartigen Schneeverwehungen zu rechnen. Die Behörden in mehreren Bundesländern warnten vor dem Betreten von Wäldern: Bäume könnten durch den Sturm und die Schneelasten umstürzen, es bestehe Lebensgefahr.

Schneeverwehungen, rutschige Straßen, querstehende Lastwagen und umgestürzte Bäume sorgten nach Angaben der Polizei am Morgen unter anderem in Hessen und Niedersachsen für zahlreiche Störungen und Unfälle. In mehreren niedersächsischen Landkreisen fiel die Schule aus. Auch Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und weitere Länder waren betroffen.

Airport Frankfurt strich knapp 130 Flüge
Am Frankfurter Flughafen mussten nach Angaben des Betreibers Fraport bis zum Mittag knapp 130 Flüge gestrichen werden, die meisten davon wegen des Wetters. Im Tagesverlauf besserte sich die Lage allerdings deutlich. Auch im Zugverkehr verursachte "Egon" starke Behinderungen. Im Fernverkehr kam es der Deutschen Bahn zufolge am Mittag auf zahlreichen ICE-Verbindungen bundesweit wegen einer Streckenunterbrechung zwischen Würzburg und Nürnberg zu Verspätungen von 45 Minuten. In fast allen Bundesländern kame es wegen der Folgen des massiven Sturmtiefs zu Ausfällen und Verspätungen im morgendlichen Regionalverkehr.

Stromausfälle in Teilen von Bayern
In Bayern gab es in der Nacht Stromausfälle von der Grenze zu Baden-Württemberg bis in die Kreise Fürth und Nürnberger Land. Bäume und Äste hatten Leitungen beschädigt, wie die Main-Donau-Netzgesellschaft mitteilte. Etwa 40 Orte waren betroffen. Reparaturen dauerten am Freitag noch an, teilweise wurden Gemeinden mit Notstromaggregaten versorgt.

Züge und Fähren in der Schweiz eingestellt
Sturmböen, Schnee und weggeblasene Christbäume auch in der Schweiz: Das Tief "Egon" hat den Eidgenossen in der Nacht auf Freitag den ersten Sturm des Jahres beschert. In Basel und in der Ostschweiz fielen Züge aus, am Bodensee wurde der Fährdienst eingestellt. Das Energieunternehmen BKW meldete am Freitagmorgen auch einen Stromausfall in der Region Mühleberg. Wegen verschiedener Versorgungsunterbrüche seien zeitweise mehr als 10.000 Kunden ohne Strom gewesen, schrieb das Unternehmen.

Frankreich: Über 330.000 Haushalte ohne Strom
In Frankreich waren zeitweise mehr als 330.000 Haushalte wegen "Egon" ohne Strom. Der Sturm fegte mit Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 140 Stundenkilometern über das Land, entwurzelte Bäume, riss Stromkabel herunter und beschädigte zahlreiche Dächer. In der südfranzösischen Gemeinde Saint-Jeannet nahe Nizza wurde eine 43-Jährige vor den Augen ihrer Kinder von einer entwurzelten Zypresse erschlagen, als sie die Kinder zur Schule bringen wollte.

In Nordfrankreich mussten 180 Passagiere eines Thalys-Schnellzugs auf dem Weg von Brüssel nach Paris die Nacht im Zug verbringen. Grund waren gleich zwei Oberleitungsschäden. Auch zwei Eurostar-Schnellzüge zwischen London und Paris wurden gestrichen.

Sturmflutwarnung an englischer Ostküste
Für fast die gesamte Ostküste Englands galt Sturmflutwarnung. In mehreren Orten wurden die Bewohner aufgefordert, sich in Notunterkünfte oder in sichere Gebiete zu begeben. Auch Haustiere sollten in den Notunterkünften aufgenommen werden. Allein im Küstenort Skegness standen rund hundert Soldaten bereit, um bei eventuellen Evakuierungen rasch helfen zu können.

In Belgien waren mehrere tausend Haushalte bis zum Vormittag ohne Strom, doch sollte sich die Lage im Laufe des Tages wieder normalisieren. Um die Hauptstadt Brüssel sorgten mehrere Unfälle wegen des Schnees für lange Staus. Der Wetterdienst warnte für den Nachmittag vor Hochwasser, vor allem in der Küstenstadt Ostende.

Hochwasserwarnung in den Niederlanden
Auch für die Küstengebiete in den Niederlanden warnten die Behörden vor Hochwasser. In Amsterdam und der Umgebung setzten die Behörden nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP Pumpen ein, um die Wasserpegel niedrig zu halten.

 

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