Denkmal geplündert

Kapellen-Schänder war wieder am Werk

Oberösterreich
11.01.2017 17:02

Zum fünften Mal schlug nun der Kapellen-Schänder aus dem Innviertel zu - er plünderte ein kleines Gotteshaus in Braunau und nahm eine Marienstatue sowie Heiligenbilder mit. Doch es sieht so aus, als sei seine Zerstörungs-Orgie nun vorbei: Die Polizei soll in dem Fall nach einem Hinweis vor der Klärung stehen.

"Meine Mutter hat  in der Zeitung gelesen, dass im Innviertel Kapellen geschändet wurden - da ist sie gleich nachschauen gegangen und sah die Bescherung", erzählt Edith Schilcher aus Braunau, deren Mutter eine Kapelle in der Nachbarschaft für den Besitzer in Stand hält. Sie hatte noch kurz vor Weihnachten Krippenfiguren dort aufgestellt - der Kapellen-Schänder nahm nicht nur diese Figuren, sondern auch eine Marienstatue und mehrere Heiligenbilder mit. Zugang zu den Werken verschaffte er sich, indem er das Vorhängeschloss vor dem vergitterten Altarbereich aufbrach. "Sie macht sich jetzt große Vorwürfe, dabei hätte sie es nicht verhindern können", sagt Schilcher.

Bereits der fünfte Fall
Es ist bereits der fünfte Fall - wie berichtet, wurden zwei weitere Kapellen in Braunau sowie Kapellen in Auerbach und St. Radegund geschändet. Der Schänder verbrannte Bilder und Kreuze, schnitt einer Barbara-Statue den Kopf ab und nahm religiöse Werke mit. Möglicherweise hat er die vermissten Stücke ja ebenfalls bereits verbrannt.

Die Polizei hat die DNA des Täters und einen wichtigen Hinweis von einem Geistlichen aus Braunau, der immer wieder Mails von einem Bewohner bekommt, in denen dieser die Heiligenverehrung kritisiert. Die Schlinge zieht sich also immer enger um den Vandalen, offenbar werden die Ermittler den Fall bald lösen. Laut neuesten Informationen ist bereits die Identität des Frevlers bekannt, es soll ein Mann mit Vollbart sein, der einen Hund besitzt.

Einbrecher in der Pfarrkirche Lambrechten
Kirchliche Denkmäler waren in den vergangenen Tagen nicht nur durch den Kapellen-Schänder Ziel von Verbrechern: Wie berichtet, plünderten Einbrecher in der Pfarrkirche Lambrechten die Sakristei und kletterten auf Bänken und auf der Kanzel herum. Der neueste Tatort befindet sich in St. Nikola im Bezirk Perg: Diebe brachen den massiven Metalldeckel der Geldlade am Opferstock auf, räumten die Spenden der Kirchgänger und Besucher bis auf ein paar Münzen aus und flüchteten mit der Beute. Der Schaden beträgt mindestens 500 Euro. Die Ermittler vermuten, dass die Einbrecher gestört wurden. Zeugen der Tat werden nun gebeten, sich bei der Polizei melden.

Jasmin Gaderer, Kronen Zeitung

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