Wegen Freileitung

Land befahl: Keine Tourismus-Expertise für Bruck

Salzburg
06.01.2017 19:41

Experte Richard Schmidjell hat ein vernichtendes Urteil in seinem Tourismus-Gutachten über die 380-kV-Freileitung gefällt. Was ihn aber wunderte: Das Land beauftragte ihn, Bruck und den Eingang zum Fuscher Tal gar nicht zu beurteilen. Darum schreiben die Brucker nun ans Bundesverwaltungsgericht.

In die Liste des Weltkulturerbes möchte die Großglockner Hochalpenstraße aufgenommen werden, mit 900.000 Besuchern ist sie eine der Hauptattraktionen in unserem Bundesland. Die Randzone dazu beginnt am Eingang des Fuscher Tales, das der Verbund mit seinen riesigen Masten und der 380-kV-Freileitung überspannen möchte. Doch in Bruck, wo es jetzt schon einen dichten Mastenwald gibt, ist der Widerstand gegen die drohende Freileitung groß. Darum hat Thomas Hörl, Tourismus-Chef von Bruck/Fusch, zum Jahresende eine weitere Beschwerde gegen die Genehmigung der Freileitung durch das Land beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.

Der Grund dafür: Schon Experte DDr. Richard Schmidjell hatte sich bei seinem vom Land nachträglich verworfenen Gutachten gewundert, dass der Eingang des Fuschertales im Rahmen des Gutachtens explizit "nicht zur Bewertung ansteht". Denn im Zuge des UVP-Verfahrens hatten die vom Land bestellten REVITAL-Gutachter den Eingriff dort als nur "mäßig" eingestuft, Schmidjell sollte nur die kritischen Landschaftsräume ansehen.

Schlecht fürs Image
Hermann Oppelland aus Bruck, der bereits Tausende Unterschriften gegen die Freileitung gesammelt hat: "Das kann doch nicht sein, dass rechts und links des Fuscher Tals die Auswirkungen der Freileitung beurteilt werden, man aber bei der Überspannung des Tales selbst wegschaut." Eine Freileitung dort sei dem "grünen Image" des Landes abträglich, findet Experte Schmidjell. Das findet auch Hermann Oppelland: "Wir kämpfen und gehen bis zum Europäischen Gerichtshof."

WOLFGANG WEBER

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