Mythen und Bräuche

Silvester: So wird das neue Jahr auch richtig gut

Österreich
31.12.2016 11:45

Zahlreiche Bräuche ranken sich um den Jahreswechsel. Mit unseren vielen Traditionen wollen wir dem neuen Jahr möglichst positive Vorzeichen geben.

Mit nur einer Nacht, in nur einer Sekunde endet ein ganzes Jahr voller Leben und beginnt ein neues. Als würden die Menschen alles Alte in dieser einen Sekunde hinter sich lassen und in der nächsten ganz neu beginnen können, halten sie über Generationen an alten Bräuchen fest. Traditionen, die das neue, frische, unangetastete und jungfräuliche Jahr mit bestmöglichen Zeichen versehen und positiv beeinflussen sollen.

Schon beim Silvestergruß "Einen guten Rutsch" fängt alles an: Dieser Ausspruch geht auf das hebräische Wort "rosh" zurück, was so viel wie "Anfang" bedeutet. Mit "Prosit Neujahr" wünscht man einander Erfolg und Glück fürs neue Jahr - es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "es möge gelingen"!

Altes hinausfegen
Dass alles gelingt im neuen Jahr, das versuchen wir Menschen aber auch gerne zu beeinflussen. Etwa mit dem bäuerlichen Silvesterbrauch, in der letzten Nacht des Jahres Haus, Hof und Ställe mit Weihrauch zu durchwandern, um die bösen Geister fernzuhalten, die neuen, guten Dinge zuzulassen und eine Art Reinigung vorzunehmen. So ist es auch Tradition, am Altjahrstag noch einmal das Haus zu reinigen.

Dass das alte Jahr somit in Wort und Tat "hinausgefegt" wird, kennt man von Vorarlberg bis Wien, von Oberösterreich bis Kärnten. Denn, so der Volksglaube, wie man ein Jahr beendet, beginnt es auch neu. Und schon unsere Großeltern wussten, dass man nicht nur in den Raunächten, sondern auch in der Silvesternacht die Wäsche von der Leine nehmen sollte, damit die bösen Geister sie nicht im Flug überstreifen können und das neue Jahr mit frischer Wäsche beginnen kann.

In den Alpenregionen kennt man aber auch das Neujahrssingen, bei dem ein Vorsänger mit seinen Gesangskollegen von Haus zu Haus zieht, um am Vorabend des neuen Jahres mit frohen Liedern die guten Mächte zu wecken.

Auf Zeichen hören
Und auch als Orakelnacht diente die Silvesternacht mit all ihren Mythen. Etwa in Kärnten, wo man "leansln" oder in Oberösterreich, wo man "losn" - also hinhören - soll. So soll es möglich sein, im Wind den Namen seines Zukünftigen zu hören, an der Rinde eines Nussbaumes seine Zukunft zu vernehmen oder im Schlaf den Namen der künftigen Ehefrau zu erkennen.

Hochzeitsorakel
Ebenfalls in Kärnten wurde früher das Zaggelschmeißen gepflegt. Dabei setzten sich die ledigen Töchter des Hauses mit dem Rücken zur Tür und schmissen ihren Hausschuh rücklinks dorthin. Blieb der Schuh im Raum, blieb die Tochter, überflog er die Schwelle, deutete man eine Heirat samt Wegzug daraus.

Und während viele der alten Bräuche zunehmend in Vergessenheit geraten, leben andere immer mehr auf. So wird wieder öfter Geld in das Silvesterbrot eingebacken, um Geldsegen zu sichern, oder die Glück bringende rote Unterwäsche getragen.

Lustige Bräuche - wie etwa das Silvesterschwimmen im Achensee - kommen auf, und Traditionen wie das laute Knallen, der Donauwalzer, das Ertönen der Pummerin, das Neujahrsschießen der Schützen oder das Bleigießen bewähren sich, weil sie für uns gar nicht wegzudenken sind.

Und da gehört der Filmklassiker "Dinner for One" ebenso dazu wie das Neujahrskonzert. Aber wie auch immer wir feiern, egal mit welchen Bräuchen - Silvester ist Finale und Neustart zugleich! Dies gilt es in vollen Zügen zu nutzen!

Sabine Kronberger, Kronen Zeitung

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