Franzose gewinnt

Hirscher & Co. mit böser Pleite im Alta-Badia-RTL!

Sport
19.12.2016 19:24

Was für ein Pleiten-Rennen, einfach zum Vergessen! Marcel Hirscher und Co. haben beim Parallel-Riesentorlauf in Alta Badia in Südtirol rein überhaupt nichts mit dem Kampf um die Podestplätze zu tun gehabt! Während der Franzose Cyprien Sarrazin mit einem Final-Erfolg gegen den Schweizer Carlo Janka überraschend den Sieg holte, landete Philipp Schörghofer als bester Österreicher nur auf Platz elf! Gesamtweltcup-Spitzenreiter Marcel Hirscher scheiterte wie im Vorjahr bereits in der Auftaktrunde und wurde als 18. gewertet.

Sarrazin fuhr seinen Sieg im entscheidenden Mann-gegen-Mann-Duell mit nur einem Stock heraus, denn der rechte war ihm gleich nach dem Start abhandengekommen. "Ich habe keine Worte dafür, das habe ich nicht erwartet. Was für ein wunderbarer Tag für mich", meinte der 22-Jährige nach seinem ersten Weltcup-Sieg. In der starken französischen RTL-Mannschaft hatte sich Sarrazin bis dato eher im Hintergrund gehalten. Das beste Resultat des Fischer-Athleten war bis dahin ein 24. Platz vor knapp einer Woche in Val d'Isere gewesen. Für Janka bedeutete Rang zwei das bisher beste Ergebnis in diesem Winter.

Jansrud freut sich über Gewinn der Südtirol Ski Trophy
Kjetil Jansrud, der sich Janka geschlagen geben musste, durfte sich nicht nur über den Gewinn von 60 Punkten für den Gesamtweltcup, sondern auch über die erstmals vergebene Südtirol Ski Trophy freuen, die an den Schnellsten der vier Rennen in den Dolomiten vergeben wurde. Der Norweger erhielt dafür 20.000 Euro Preisgeld. Im Gesamt-Ranking liegt er nun 171 Punkte hinter Hirscher. Der Salzburger schied auf dem flachen Schlussabschnitt der Gran Risa wie im Vorjahr in der 32er-Runde aus, die noch in zwei Läufen ausgetragen wurde. Auf den Franzosen Steve Missillier fehlten ihm in der Endabrechnung 0,06 Sekunden.

Hirscher: "Es geht nicht mehr. Es geht nicht schneller!"
"Es geht nicht mehr. Keine Chance", gab sich der Weltcup-Führende resignativ. "Es geht nicht schneller. Ich hab' alles getroffen, wie ich es mir vorgenommen hab'. Mehr ist da nicht rauszuholen gewesen." Auch Christoph Nösig (24.) und Roland Leitinger (27.) erwischte es gleich zum Auftakt, ebenso musste der Deutsche Felix Neureuther (23.) früh die Segel streichen. Schörghofer schied in seinem Achtelfinale gegen den späteren Sieger Sarrazin aus. "Besser wie letztes Jahr, immerhin eine Runde weitergekommen", lautete das Resümee des Salzburgers. "Es ist schwer, weil eben nicht so viel drinnen ist. Als Techniker, das hat man ja auch bei Marcel und Felix gesehen, ist es schwer, etwas zu holen."

Feller sorgt mit Sturz in der 2. Runde für Schrecksekunde
Manuel Feller sorgte nach einem Hundertstel-Sieg gegen den US-Amerikaner Tommy Ford in der zweiten Runde für eine Schrecksekunde. Gegen den Schweizer Gino Caviezel fuhr er nach dem letzten Sprung in ein Tor und stürzte, blieb aber unverletzt. "Natürlich ist das schade! Ein bisschen Ärger ist auch dabei, aber wenn ich mir die Wiederholung anschaue, muss man froh sein, dass nicht mehr passiert ist", meinte der Tiroler, der als 16. gewertet wurde. "Grundsätzlich war es ein Einfädler. Vielleicht hat es mir davor den Ski ein bisschen gefangen, da geht es um Millimeter."

Neureuther: "Rein sportlich sollte man es nicht überbewerten"
Die Kurssetzung fand Hirscher im Vergleich zum Vorjahr "minimal drehender. Wie man sieht, gehen auch die Sprünge nicht mehr so weit. Aber es bleibt etwas Spezielles." Neureuther schlug in die gleiche Kerbe. "Rein sportlich sollte man es jetzt nicht überbewerten, aber es gibt auch Weltcup-Punkte", sagte der Deutsche. Henrik Kristoffersen wurde direkt hinter dem Franzosen Alexis Pinturault Zehnter. "Ich denke, es ist besser, als es letztes Jahr war", urteilte der Norweger. "Es war etwas drehender und enger, also ist es etwas mehr ums Skifahren gegangen. Aber ich denke noch immer, dass sehr viel vom Start abhängt. Wenn du beim Start schon hinten bist, wirst du das nie mehr aufholen können."

Es handelte sich um die zweite Ausgabe des Parallel-Riesentorlaufs unter Flutlicht nach der Einführung des Bewerbs im Vorjahr. Alle 32 Starter bekamen Punkte, die sowohl der Riesentorlauf- als auch der Gesamtwertung angerechnet wurden. Auch in der RTL-Wertung blieb Hirscher vorne.

Das Ergebnis:
1. Cyprien Sarrazin (FRA)
2. Carlo Janka (SUI)
3. Kjetil Jansrud (NOR)
4. Leif Kristian Haugen (NOR)
5. Andre Myhrer (SWE)
6. Stefan Luitz (GER)
7. Gino Caviezel (SUI)
8. Mathieu Faivre (FRA)
9. Alexis Pinturault (FRA)
10. Henrik Kristoffersen (NOR)
11. Philipp Schörghofer (AUT)
12. Steve Missillier (FRA)
13. Zan Kranjec (SLO)
14. Florian Eisath (ITA)
15. Victor Muffat-Jeandet (FRA)
16. Manuel Feller (AUT)
17. Matts Olsson (SWE)
18. Marcel Hirscher (AUT)
19. Björnar Neteland (NOR)
20. Ryan Cochran-Siegle (USA)
21. Manfred Mölgg (ITA)
22. Luca de Aliprandini (ITA)
23. Felix Neureuther (GER)
24. Christoph Nösig (AUT)
25. Tommy Ford (USA)
26. Roberto Nani (ITA)
27. Roland Leitinger (AUT)
28. Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
29. Justin Murisier (SUI)
30. Dominik Paris (ITA)
31. Marco Odermatt (SUI)
32. Filip Zubcic (CRO)

Wichtigere Duelle:
Finale: Sarrazin schlägt Janka um 0,10 Sekunden
Um Platz drei: Jansrud schlägt Haugen um 0,23 Sek.

Duelle der Österreicher - Achtelfinale:
Sarrazin schlägt Schörghofer um 0,43 Sek.
Caviezel schlägt Feller (gestürzt)
1. Runde:
Schörghofer schlägt Cochran-Siegle um 0,22 Sek.
Feller schlägt Ford um 0,01 Sek.
Missillier schlägt Hirscher um +0,06 Sek.
Eisath schlägt Nösig um 0,27 Sek.
Haugen schlägt Leitinger um 2,72 Sek.

Der Stand im Gesamtweltcup:
1. Marcel Hirscher (AUT)              553
2. Kjetil Jansrud (NOR)                    382
3. Alexis Pinturault (FRA)                 313
4. Henrik Kristoffersen (NOR)           282
5. Mathieu Faivre (FRA)                    270
6. Felix Neureuther (GER)                 223
7. Aksel Lund Svindal (NOR)              220
8. Carlo Janka (SUI)                          206
9. Aleksander Aamodt Kilde (NOR)      181
10. Max Franz (AUT)                      172
11. Erik Guay (CAN)                          169
12. Andre Myhrer (SWE)                    159
13. Leif Kristian Haugen (NOR)            147
14. Manfred Mölgg (ITA)                     146
15. Peter Fill (ITA)                              143
Weiters:
18. Manuel Feller (AUT)                  127
20. Michael Matt (AUT)                   120
26. Philipp Schörghofer (AUT)       109
31. Matthias Mayer (AUT)                86
40. Hannes Reichelt (AUT)               64
45. Marc Digruber (AUT)                 58
46. Roland Leitinger (AUT)              55
52. Christoph Nösig (AUT)               44
59. Romed Baumann (AUT)              35
64. Vincent Kriechmayr (AUT)          29
81. Patrick Schweiger (AUT)            18
84. Klaus Kröll (AUT)                        17
103. Marco Schwarz (AUT)                 8
107. Otmar Striedinger (AUT)             6
111. Christian Hirschbühl (AUT)          4
113. Christian Walder (AUT)               3

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(Bild: KMM)



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