Anschlag auf Moschee

Mutmaßlicher Bombenleger von Dresden gefasst

Ausland
09.12.2016 09:54

Nach den Sprengstoffanschlägen auf eine Moschee und ein Kongresszentrum Ende September in Dresden haben die Ermittler den mutmaßlichen Bombenleger gefasst. Es handle sich um einen 29-Jährigen aus der sächsischen Landeshauptstadt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Die Anschläge waren kurz vor der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden verübt worden, verletzt wurde niemand.

Der Verdächtige sei laut Polizei am Donnerstag nach "umfangreichen Ermittlungen" festgenommen worden. DNA-Spuren des Beschuldigten hätten sich auf verschiedenen "Tatmitteln" befunden, erklärten die Ermittler. Außerdem seien bei den Durchsuchungen im Zusammenhang mit seiner Festnahme "diverse Gegenstände" gesichert worden, "die mutmaßlich zur Herstellung von Spreng- und Brandvorrichtungen genutzt werden können". Der Mann, zu dem die Behörden keine weiteren Angaben machten, soll am nun einem Haftrichter vorgeführt werden.

Wenige Tage nach den Anschlägen fanden in Dresden die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober statt. Die Anschläge hatten auch deshalb erhebliche Besorgnis ausgelöst. Nach den Anschlägen waren etliche Hinweise eingegangen, insbesondere zum Geschehen an der Moschee und zu einem Video, das den mutmaßlichen Täter zeigt. Eine heiße Spur gab es aber lange Zeit nicht.

Video zeigt mutmaßlichen Bombenleger von Dresden:

Die beiden selbstgebauten Bomben waren am Abend des 26. September vor der Dresdener Fatih-Moschee und dem Internationalen Congress Centrum (ICC) explodiert. Dabei war die Eingangstür der Moschee nach innen gedrückt worden. Bei beiden Anschlägen entstand Sachschaden. Der Imam und seine Familie, die sich zur der Zeit im Gebäude befanden, blieben unverletzt. Auch am ICC kam niemand zu Schaden. Weiterhin unklar ist, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Anschlägen gibt.

Verdächtiger sprach bei Pegida
Über die Festnahme hatte zunächst die "Bild"-Zeitung berichtet. Dort hieß es auch, der mutmaßliche Bombenleger sei im Sommer 2015 auf einer Pegida-Veranstaltung als Redner aufgetreten. Dort soll er unter anderem gegen "kriminelle Ausländer" und "faule Afrikaner" gehetzt haben.

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