Keine Spoiler!

“Gilmore Girls”-Revival enttäuscht die Fans

Medien
28.11.2016 10:15

Nostalgie top, Geschichte Flop - so lässt sich das von den Fans so ersehnte "Gilmore Girls"-Revival "Ein neues Jahr" zusammenfassen. Denn während man sich besonders in den beiden ersten der vier Folgen sofort wieder heimisch fühlt, wirkt die Story an vielen Stellen unausgegoren und das Ende fast schon deprimierend.

(Bild: kmm)

Keine Sorge, wir verraten keine Details - und möchten Ihnen dringend raten, sich auch von der Facebook- und Twitter-Seite der "Gilmore Girls" fernzuhalten, wenn Sie Spoiler vermeiden möchten. Wir haben "Ein neues Jahr", das seit Freitag bei Netflix verfügbar ist, bereits gesehen und für Sie die Kommentare im Netz durchforstet, um herauszufinden: Wie finden die Fans das neue "Gilmore Girls"?

So viel sei verraten: Die teils überschwänglichen Vorab-Rezensionen der Miniserie können viele Fans nicht nachvollziehen, auch wenn die Freude groß ist, dass die Girls zurück sind. Probleme gibt es leider viele: Die Geschichte wirkt an vielen Stellen in die Länge gezogen, was bei nur vier Folgen nicht nötig sein sollte. Vollkommen aufgesetzt wirken etwa Lorelais Ausflug in die Wildnis und das humorbefreite, langweilige, überlange Stadt-Musical.

Doch auch mit der Entwicklung der Hauptcharaktere haben viele Fans wenig Freude. Rory kämpft zum Beispiel nicht nur mit einem moralisch ziemlich fragwürdigen Liebesleben, auch ihre berufliche Situation ist düster. Lorelai macht ebenfalls einen - unglaubwürdigen - Liebesschwenk durch, beruflich läufts nicht rund und auch ihr neuester Konflikt mit ihrer Mutter Emily wirkt aufgesetzt. Als dieser zumindest mit einem guten Ansatz aufgelöst werden soll, verschwindet die Helferin urplötzlich wieder.

Ein weiterer Schwachpunkt sind die unzähligen Nebencharaktere, die - wohl als Fanservice gedacht - alle ihren Zwei-Minuten-Auftritt ohne Relevanz für die Story haben mussten. Ob ein Ausflug nach Chilton, Mini-Begegnungen mit April, Dean und Christopher oder ein traurig-schmalziger "Immer noch beste Freundinnen"-Moment am Ende: Diese Zeit wäre besser in echte Story investiert worden.

Immerhin, das Revival hat auch viele gute Seiten. Großmutter Emily kann mit ihrem Umgang mit dem Tod ihres Mannes Richard (Schauspieler Edward Herrmann war 2014 gestorben) den interessantesten Teil der Geschichte für sich beanspruchen - auch wenn sich die Fans am Ende fragen müssen, wie glücklich sie mit ihrem alten Leben gewesen sein kann. Auch viele Szenen in der geliebten Heimatstadt Stars Hollow, etwa am Pool, am Pavillon, in der geheimen Bar oder in Lukes Diner, wecken sofort nostalgische Gefühle und sind wirklich lustig. Gelungen sind zudem die Auftritte von Luke, Kirk und Paris, wobei Letzterer ein ziemlich trauriges Schicksal zuteil wurde - während man von Lane im Gegenzug praktisch nichts erfährt.

Insgesamt ist "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" für Fans natürlich trotz aller Schwächen ein Muss. Es gibt viel zu lachen, man möchte sofort wieder Urlaub machen in Stars Hollow und mit den Mädls nachts Kaffee trinken und bis zum Umfallen plaudern. Unzählige Fans, deren Kommentare wir online durchforstet haben, sind sich aber einig: Das Ende der siebten Staffel war wesentlich fröhlicher und hoffnungsfroher für die Charaktere - und die berühmten letzten vier Worte, die Sherman-Palladino nun endlich ans Ende setzen konnte, machen keine große Freude.

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