Das ist Damir Canadi

Beißer, Schmähbruder, nur kein Kopfballwunder

Sport
11.11.2016 10:13

Damir Canadi wird neuer Rapid-Trainer, so viel steht fest. Die Grün-Weißen holen mit dem stämmigen Wiener einen gewieften Taktiker nach Hütteldorf, dessen Karriere als Aktiver nicht zu den glamourösesten zählt - und dennoch einige Schmankerl in sich birgt. (Im Video oben sehen Sie, wie Ex-Rapidler Stefan Maierhofer über Damir Canadi denkt).

Zum Vormerken: Wir übertragen Canadis Präsentation in Hütteldorf ab 14 Uhr hier live:

"Kopfballstark war er nicht." Der Befund von Andi Ogris kommt gewohnt staubtrocken daher. Ogris stand in jener Austria-Elf, für die der 1,70 Meter große Damir Canadi am 27. Mai 1989 für ganze 17 Minuten den violetten Profi-Dress überstreifte. Und mit Ogris viele weitere Kapazunder. Als da wären: Wohlfahrt, Degiorgi, Obermayer, Skerioglu, Pfeffer, Prohaska, Stöger, Prosenik, Zsak, Pleva und eben Ogris. Canadi wurde für Pleva eingewechselt. "Er war technisch gut, beweglich, ein guter Dribbler", erinnert sich Ogris an Canadi. Für den die Konkurrenz auf dem Weg zum violetten Stammspieler aber letztlich zu groß war.

Schmäh-Fraktion mit Kocijan und Barisic
Zu einem solchen reifte Canadi dann beim FaVAC, wo er von 1989 bis 1993 zangelte. Dort bildete er mit Tomislav Kocijan und Zoki Barisic nicht nur die Kreativ-, sondern auch die Schmähabteilung. "Mit dem Damir haben wir immer eine Gaudi gehabt", erinnert sich Kocijan, heute Trainer beim steirischen Landesligisten St. Anna am Aigen: "Damir hat nicht nur spielerisch Qualitäten gehabt - er konnte das Spiel auch sehr gut lesen. Diese Fähigkeit kommt ihm heute sicher auch als Trainer zugute." Mit dem FaVAC rackerten sich Kocijan, Canadi und Co. seinerzeit bis ins Cup-Halbfinale vor. Noch eine Gemeinsamkeit hat Kocijan mit Canadi: Beide urlauben gerne auf der kroatischen Insel Mali Lsoinj nahe Krk.

Rot wegen Disputs mit Kühbauer
Als Canadi von 1994 bis 1995 für den VfB Mödling in der Bundesliga geigte, flog er einmal mit Rot vom Platz. Beim Spiel gegen Rapid. "Ich hatte einen Disput mit Didi Kühbauer", erinnert sich Canadi in einem Gespräch mit dem Bundesliga-Journal. Kühbauer soll nach Canadi ja einer der heißesten Kandidaten auf den Trainerposten bei Rapid gewesen sein.

Canadis aktive Karriere ging mit verhältnismäßig läppischen 31 Jahren schon zu Ende. Ein Hüftschaden forderte seinen Tribut. Eine seiner letzten Stationen in der aktiven Karriere war der damalige Regionalligist Deutschkreutz. Dort traf er in einer seiner ersten Partien auf seinen Ex-Austria-Spezi Attila Sekerioglu, damals bei Untersiebenbrunn. Als dieser sich den Ball 35 Meter vom Tor entfernt für einen Direkt-Freistoß zurecht legte, stänkerte der in der Mauer stehende Canadi: "Wenn du aus dieser Entfernung ein Tor machen willst, muss unseren Goalie der Schlag treffen." "Keine zehn Sekunden später war der Ball tatsächlich im Tor", erinnert sich der damalige Deutschkreutz-Kapitän Roman Fennes: "Er hatte immer einen Spruch auf den Lippen - war aber auch immer ernst und ein Beißer, wenn's um etwas ging."

Pfeffer schwärmt
Den Trainerjob bei Rapid trauen Canadi durch die Bank alle Experten zu. Auch der nunmehrige Sky-Experte Toni Pfeffer, seinerzeit auch in der Austria-Elf, als Canadi eingewechselt wurde. "Als Spieler war Canadi ein guter Techniker. Aber der Trainer Canadi ist richtig stark. Ich habe mich mit ihm im Laufe der letzten Jahre durchaus intensiv beschäftigt. Er hat in Altach hervorragende Arbeit geleistet und hat viele taktische Varianten drauf. Ich glaube, dass er die Sache bei Rapid gut machen wird."

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(Bild: KMM)



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