Passend zu Halloween

Astronomen entdecken extrem aktive “Kürbis-Sterne”

Wissenschaft
31.10.2016 14:23

Mithilfe der Weltraumteleskope "Kepler" und "Swift" und gerade passend zu Halloween haben US-Astronomen 18 Exemplare einer seltenen und ungewöhnlichen Variante alternder Riesensterne entdeckt. Die roten oder orangefarbenen Sonnen rotieren derart schnell um ihre eigene Achse, dass sie eine abgeplattete Form haben - ähnlich einem Kürbis. Entstanden sind diese "Kürbis-Sterne", als zwei sich eng umkreisenden Sonnen miteinander verschmolzen.

Der extremste dieser abgeplatteten "Kürbis-Sterne" trägt den Katalognamen KSw 71, ist rund zehnmal so groß wie die Sonne, rotiert viermal schneller als diese und erzeugt 4000-mal mehr Röntgenstrahlung als unser Zentralgestirn zu seiner aktivsten Zeit, berichten die Wissenschaftler auf der Website der US-Raumfahrtbehörde NASA.

Entdeckt hat ein Team um Steve Howell vom Ames Research Center der NASA in Moffett Field(Kalifornien) die 18 "Kürbis-Sterne" bei der Durchmusterung eines Himmelsbereichs in den Sternbildern Leier und Schwan mit dem Weltraumobservatorium "Swift". Die Region, die mehr als 150.000 bekannte Sterne umfasst, war zuvor schon mit dem Teleskop "Kepler" untersucht worden. Dabei entdeckten die Forscher Dutzende Sterne, von denen intensive Röntgen- und UV-Strahlung ausgeht.

Die darunter entdeckten 18 "Kürbis-Sterne" sind zwischen zwei- und zehnmal größer als unsere Sonne und rotieren zudem sehr viel schneller als diese. Dadurch sind sie an ihren Polen abgeplattet und ähneln deshalb eher Kürbissen als kugeligen Sternen. "Sie benötigen nur wenige Tage für einen Umlauf, während die Sonne nahezu einen Monat braucht", wird Howell auf der NASA-Website zitiert. "Diese schnelle Rotation verstärkt Sonnenflecken und Flares, die wir von der Sonne kennen und macht sie sozusagen überaktiv."

Entstehen aus verschmelzenden Sonnen
Die AMES-Forscher nehmen, dass diese "Kürbis-Sterne" entstehen, wenn zwei sich eng umkreisenden Sonnen miteinander verschmelzen. Dabei entsteht ein großer, schnell rotierender Stern, der anfangs noch von einer ausgedehnten Gasscheibe umgeben ist. Diese Scheibe verflüchtige sich nach rund 100 Millionen Jahren und übrig bleibe ein sogenannter FK-Comae-Stern - ein "Kürbis-Stern", heißt es auf der NASA-Website.

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