Bald in Wien

Elvis Presley: Die Legende lebt ewig weiter!

Musik
19.10.2016 11:21

Noch immer kann niemand dem King den Thron streitig machen - Elvis Presley kommt einfach nicht aus der Mode. Jetzt gibt es eine neue CD, und er geht sogar auf Tour. Fast zumindest. In Wien dürfen sich die Fans des größten Rock'n'Rollers der Musikgeschichte aber auf eine Top-Show und seine einstige Frau Priscilla freuen.

(Bild: kmm)

So einen Gegenwind hat Helene Fischer noch nie verspürt. Der deutsche Darling der Nation darf sich viel erlauben - nur eines anscheinend nicht: sich an den Größten der Größten heranzuwagen. Der King sitzt all die Jahre nach seinem Tod immer noch fest auf dem Thron, - und nicht einmal Miss Perfect Helene Fischer kann da so schnell seine Ballkönigin werden.

Unerwarteter Shitstorm
Es war eine ziemliche Überraschung, als Sony Music vor kurzem ein Duett von Elvis Presley und Helene Fischer veröffentlichte. In Zeiten technischer Höchstleistungen ist es ja an sich nichts ungewöhnliches mehr, dass Lebende mit Toten singen. Aber dass sich ein Schlagersternchen das mit dem unvergleichlichen Elvis traut, war den Fans doch zu viel. Über die erfolgsverwöhnte Helene brach ein wahrer Shitstorm herein. Verdient hat sie sich das wahrlich nicht - denn das Duett aus dem Jenseits klingt gar nicht schlecht.

Aber Elvis ist eben Elvis - und er ist seinen Fans heilig. Der Hype um ihn ist ungebrochen, wo Elvis drauf steht, ist immer noch Gold drin. Er funktioniert auf allen Kanälen. Ab Dezember läuft "Elvis & Nixon" im Kino, eine filmische Erinnerung an seinen legendären Besuch im Weißen Haus. Am Freitag erschien "The Wonder Of You" - die Fortsetzung des Erfolgsprojekt mit dem Royal Philharmonic Orchestra aus London. Im Gegensatz zu Helene darf das renommierte Orchester den King ungestraft begleiten: Als zu Presleys 80. Geburtstag mit "If I Can Dream" der erste Teil der posthumen Kollboration erschien, da schnellte er sofort in zahlreichen Ländern auf Platz eins.

So groß wie möglich
"Ich kann gar nicht sagen, wie nervös ich damals vor der Veröffentlichung war", gesteht Priscilla Presley im "Krone"-Interview. "Ich habe mit allen möglichen Reaktionen gerechnet, aber in meinem Herzen wusste ich, dass es das richtige war. Ich habe ihn so gut gekannt, seine Wünsche und seine Träume, da wusste ich einfach, dass es passt. Und das Fundament  haben wir ja belassen. Die Band, die Backgroundsängerinnen, es ist alles da, wir haben es nur  größer gemacht. Und das war typisch er - er wollte immer den ganz großen Sound, möglichst dramatisch und emotional. Sein Geist steckt in diesem Album."

Doch beim Erfolg der neuen Alben bleibt es nicht. Weil Elvis eben immer noch lebt, geht er sogar wieder auf Tour. Also fast zumindest. Bei "Elvis In Concert" kann man den King auf einer  gigantischen Leinwand bewundern, während ihn ein großes Orchester begleitet. Mit dabei ist auch Priscilla, die mit Geschichten aus dem gemeinsamen Leben dafür sorgt, dass es die wohl persönlichste, echteste Elvis-Erfahrung in der Masse der weltweiten Tribute-Shows wird. "Wir holen die Europatour nach, die Elvis nie machen konnte. Dadurch hatten auch so viele Fans nie die Gelegenheit, ihn zu sehen. Jetzt bringen wir ihn doch nach Europa - in einer Art und Weise, die ihn stolz gemacht hätte", ist Mrs. Presley überzeugt. Elvis groß, überlebensgroß - so wie er eben all die Zeit nach seinem Tod überdauerte.

Der Kult blieb
Dabei hätte Elvis Presley als tragische Gestalt in die Geschichte eingehen können. Als einer, der ganz oben war - und irgendwann wie so viele in einer Scheinwelt aus Drogen, Alkohol und  Medikamenten landete. Doch dieser Elvis, der aufgedunsene, viel zu früh alternde Mann, der ist in Vergessenheit geraten. Geblieben ist seine unvergleichliche Stimme - und seine Musik, die irgendwie zeitlos ist. Und mit einem klassischen Orchester eben genauso gut funktioniert wie einst auf den Glamourbühnen von Las Vegas.

Geblieben ist der amerikanische Traum, dieser unvergleichliche Aufstieg vom LKW-Fahrer zum umjubeltsten Star seiner Zeit. Geblieben ist der Rebell, der Grenzen niederriss - die Grenzen zwischen schwarzer und weißer Musik, die Grenzen des prüden Amerikas, die er mit einem Schwung seiner Hüften durchbrach. Dieser legendäre Hüftschwung mag mittlerweile in einer Branche, in der alle Hüllen fallen, in der es in Sachen Erotik keine Grenzen mehr gibt, längst ein wenig antiquiert wirken, doch Elvis Presley war eben der erste, der den Sex-Appeal ins Spiel brachte.

Das Multitalent
"Elvis hatte einfach alles", fasst es Priscilla Presley zusammen. "Er war so unglaublich talentiert. Er war einfach das volle Paket. Er hat uns so viel gegeben." "Für mich ist Elvis Presley einer der größten Künstler des letzten Jahrhunderts", ist auch Helene Fischer demütig, wenn sie von ihrem Duettpartner spricht. Zum Überleben hätte Elvis Presley den Frischekick von Helene wahrlich nicht gebraucht. Aber schaden tut er auch nicht. Also liebe Fans, verzeihen Sie es ihr.

"Krone": Sie verwalten das musikalische Erbe von Elvis Presley. Wie entstand die Idee, seine Lieder mit Orchesterbegleitung neu aufzunehmen?
Priscilla Presley: Er hat selbst davon geträumt, mit großem Orchester aufzutreten, aber entweder war die Bühne zu klein oder andere meinten, das passt nicht zu seiner Rock-'n'-Roll-Musik. Aber Elvis war immer auf der Suche nach dem großen Sound, nach dem Dramatischen, dem Emotionalen. Wir erfüllen seinen Traum. Sein Geist steckt in den Alben.

Kaum einer weiß, dass Elvis auch Klassik-Fan war.
Ja, das war er. In seiner Plattensammlung hatte er Mozart, Brahms, viele Opern-Platten. Er war so vielseitig. Wenn man ihn fragte, welche Art von Musik er hörte, meinte er: Alles! ich liebe die Musik! Ihn nur als Rock-'n'-Roll-Sänger zu sehen, wäre ein Verbrechen.

Elvis galt als großer Rebell, war in vielen Dingen aber auch sehr konservativ. Wie passt das zusammen?
Den Rebell hat die Presse aus ihm gemacht, das war nie seine Intention. Seine Bewegungen auf der Bühne haben für Wirbel gesorgt, aber er hat einfach die Musik gespürt. Er wollte nicht sexy sein, das kam ganz natürlich. Er war nie der wilde Junge, den die Presse kreierte.

Können Sie über die vielen Gerüchte, dass Elvis immer noch lebt, lachen?
Nicht wirklich. Ich habe ja den Beweis, dass er gestorben ist. Meine Tochter und ich haben seine Hand gehalten, wir waren da. Aber natürlich ist es ein schöner Gedanke, dass er noch da sein könnte. Sollen die Menschen es doch glauben, für viele war er ohnehin wie ein Wesen aus einer anderen Welt.

"Elvis In Concert" findet am 22. Mai in der Wiener Stadthalle statt. Karten erhalten Sie unter 01/588 85-100 oder unter www.ticketkrone.at.

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