Krise in Grün-weiß

Und jetzt muss Rapid diesen Büskens raushauen!

Sport
16.10.2016 16:37

Vor ziemlich genau einem Monat, am 18. September, hat Rapid gegen Mattersburg den letzten Sieg in der Bundesliga gefeiert. Davor blieb man - so wie jetzt - in der Liga fast vier Wochen, seit der vierten Runden, ohne Sieg. Das jüngste 1:1 daheim gegen Altach (siehe Video oben) war so etwas wie der bisherige Höhepunkt der Seuchenspiele. Da bekommt die Phrase "Grüne Hölle" eine völlig neue Bedeutung. Und jetzt gehört der neue Coach Mike Büskens natürlich unbedingt gefeuert...

… oder doch nicht? Es sind nicht gerade wenige Rapid-Fans, die den Deutschen mittlerweile wieder lieber in seiner Heimat als in Hütteldorf sehen würden. Die Kommentare unter unseren Storys, auf unserer Facebook-Page - da ist zum Teil mächtig viel Hass in die Postings gepackt. Und, dass Rapid-Fans beim Klub enorm viel zu melden haben, ist ja auch kein Geheimnis.

Bei einem Telefonat mit Büskens-Vorgänger Zoran Barisic wird einem relativ viel klar. "Zoki", ganz Gentleman, will zur aktuellen Situation bei Rapid nichts sagen: "Es wäre respektlos - und außerdem ist es nicht mehr mein Problem." Aber in einem seiner Nachsätze sagt er dann doch: "Bauchentscheidungen sind nicht immer die richtigen, vor allem im Profi-Geschäft."

Da spricht er wohl nicht nur von seiner eigenen Erfahrung bei Rapid, sondern doch ein bisserl von der derzeitigen Lage. "Jeder will seinen Job so gut wie möglich machen", bleibt er kryptisch. Zoran selbst ist derzeit noch in der Erholungsphase: "Ich verbringe viel Zeit mit der Familie und mit Freunden und auf Fußball-Plätzen, auch in unteren Ligen." Das richtige Gesamtpaket würde ihn aber dann doch wieder reizen: "Einige Themen sind schon auf dem Tisch gewesen, aber es muss wirklich alles passen."

Natürlich NICHT feuern!
Zurück zu Büskens: Ihn jetzt gleich wieder rauszuschmeißen, würde wohl einige Fans beruhigen, aber garantiert keine Lösung bringen. Denn Rapid kämpft sportlich mit ähnlichen Problemen wie in Zeiten der Barisic-Entlassung. Obwohl man aufgerüstet hat, jetzt ein stärkerer Kader zur Verfügung steht als damals. Man kann über eine endgültige "Emanzipierung" von Steffen Hofmann schwafeln, oder hinterfragen, warum ein Deni Alar bei Sturm so aufblüht und sich in Wien nicht entfalten konnte.

Nur: Es wird nichts nützen. Ein neuer Trainer braucht Zeit, egal, bei welchem Team. Dass Büskens zu Beginn mehr Spiele gewann als verlor - und es jetzt umgekehrt läuft - mag Zufall oder Glück sein, aber bewerten sollte man ihn erst in einigen Monaten.

Dem Deutschen fällt jetzt natürlich auch einiges auf den Kopf. Wie etwa seine Überheblichkeit bei Pressekonferenz (siehe Video unten) - oder diverse Aussagen in Medien. Aber er hat sich dennoch seine Zeit verdient, aus dieser Mannschaft ein Team zu formen.

Max Mahdalik, Sportchef Krone Multimedia

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(Bild: KMM)



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