Polizei ermittelt

Umweltalarm um Wolke aus Pflanzengift

Kärnten
07.10.2016 16:32

Der Einsatz der umstrittenen Chemikalie "Glyphosat" in einem Mittelkärntner Wald beschäftigt Behörden und Naturschützer. Anrainer hatten eine "Wolke aus Pflanzengift" entdeckt und in Sorge um eine nahe Wasserquelle Alarm geschlagen. Die Gemeinde hat den Fall angezeigt. Der Waldbesitzer will entwarnen.

Die Chemikalie ist höchst umstritten und gilt unter Umweltschützern als äußerst schädlich für Mensch, Tier und Natur. Dennoch steht das Pflanzengift weiter im Einsatz - und hat jetzt sogar einen Umweltalarm in der Gemeinde Poggersdorf ausgelöst. "Wir haben erfahren, dass offenbar große Mengen des Mittels ausgebracht worden sind und haben Anzeige erstattet", bestätigt Bürgermeister Arnold Marbek. Von plötzlich braun-verfärbten Waldstellen und einer ganzen Wolke aus Sprühnebel ist die Rede. Die Befürchtungen: Neben den Schäden für die Natur sei auch eine Quelle für die Trinkwasserversorgung der Region verunreinigt worden.

Die Gemeinde will jetzt genau wissen, ob das Mittel legal versprüht worden ist und in welchen Mengen.

Neben Polizei und Naturschutz hat der Gift-Einsatz auch Umweltschützer auf den Plan gerufen, die von Wien aus angerückt sind, um Proben zu nehmen. "Wir gehen weiter davon aus, dass Glyphosat krebserregend ist. Wir wollen wissen, wie sich der Einsatz der Chemikalie im Wald auf Tiere und Pflanzen auswirkt", sagt der Chemiker einer bekannten Umweltschutzorganisation.

Der Waldbesitzer rechtfertigt das Vorgehen. Er habe den Chemie-Einsatz veranlasst, um den Zustand des erst vor kurzem übernommenen Forstes zu verbessern: "Die Anwendung ist genehmigt, wir haben versucht, besonders auf die Wasserquelle zu achten."

Die Ermittlungen laufen.

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