Nach Deal mit FARC

Friedensnobelpreis für Kolumbiens Präsident Santos

Ausland
07.10.2016 12:33

Der heurige Friedensnobelpreis geht an Kolumbiens Präsidenten Juan Manuel Santos. Das hat das Komitee in Oslo am Freitagvormittag bekannt gegeben. Santos hatte zuletzt nach langwierigen Verhandlungen ein Friedensabkommen erreicht, das den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in seinem Land beenden soll. Allerdings sprachen sich die Kolumbianer in einem Referendum denkbar knapp gegen den Deal mit der Guerilla-Bewegung FARC aus.

Santos erhalte den Preis für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in Kolumbien zu beenden, teilte das Nobelkomitee mit. Als ihm die Auszeichnung mitgeteilt wurde, habe sich Santos "gerade erst den Schlaf aus den Augen gerieben", sagte der Sekretär des Komitees, Olav Njölstad. Santos habe "überwältigt" reagiert, sei "sehr dankbar" gewesen und habe sofort gesagt, "dass das unschätzbar wichtig für den weiteren Friedensprozess in Kolumbien sei".

Die Jury hatte sich heuer unter einer Rekordzahl von Anwärtern entscheiden müssen: 376 Kandidaten - 228 Personen und 148 Organisationen - waren für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Nur wenige Nominierungen wurden im Vorhinein bekannt. Im vergangenen Jahr hatte das fünf Mitglieder zählende Nobelkomitee das tunesische Quartett für den nationalen Dialog ausgezeichnet. Der Zusammenschluss aus Gewerkschaftsverband, Arbeitgeberverband, Menschenrechtsliga und Anwaltskammer war für den gemeinsamen Einsatz für die Demokratie in Tunesien geehrt worden.

850.000 Euro wert
Wie die anderen Nobelpreise wird der mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 850.000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung im Gegensatz zu den Nobelpreisen für Literatur, Medizin, Physik und Chemie nicht in Stockholm, sondern in Oslo.

Die wissenschaftlichen Nobelpreise waren seit Montag in der schwedischen Hauptstadt verkündet worden. Das Geheimnis um den diesjährigen Literaturnobelpreisträger wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag gelüftet.

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