"Krieg ist vorbei"

Kolumbien: FARC-Rebellen nehmen Friedensvertrag an

Ausland
23.09.2016 20:29

Die FARC-Rebellen in Kolumbien haben am Freitag den historischen Friedensvertrag einstimmig angenommen, mit dem der jahrzehntelange Konflikt im Land beendet werden soll. "Der Krieg ist vorbei", sagte Chefunterhändler Ivan Marquez bei der nationalen FARC-Konferenz in Llanos del Yari im Südosten des Landes. Die linksradikalen Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens hatten seit vergangenem Samstag auf der Konferenz über die Ratifizierung des Friedensvertrags beraten.

Die Guerillagruppe und die kolumbianische Regierung hatten sich am 24. August nach jahrelangen Verhandlungen in der kubanischen Hauptstadt Havanna auf das Friedensabkommen geeinigt. Seit dem 29. August ist ein Waffenstillstand in Kraft. Nachdem die FARC-Konferenz nun den Vertrag ratifiziert hat, will ihn der FARC-Kommandant Timoleon Jimenez am 26. September mit Präsident Juan Manuel Santos unterzeichnen.

Anschließend soll die kolumbianische Bevölkerung am 2. Oktober in einem Referendum über das Abkommen abstimmen. Der 297-seitige Friedensvertrag besteht aus sechs Teilabkommen. Darin geht es um Wiedergutmachung für die Opfer des Konflikts, eine Landreform, die Entwaffnung der Rebellen, ihre Umwandlung in eine politische Partei, den Kampf gegen den Drogenhandel sowie die Umsetzung des Abkommens.

Die FARC kämpfte seit 1964 gegen Großgrundbesitzer und die Regierungen des lateinamerikanischen Landes. In dem Konflikt, in den neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt waren, wurden mehr als 260.000 Menschen getötet, über 45.000 Menschen gelten als vermisst. Sieben Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

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