Klimafolgen

Asia-Mücke statt „Alpenkäfer“

Kärnten
23.09.2016 17:02

Der Klimawandel könnte Südösterreich noch härter treffen, als bisher angenommen. In einer Studie rechnen Forscher sogar mit einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur um bis zu 4,2 Grad. Neben Hitzewellen, Dürren, Fluten und schmelzenden Gletschern heizt die Erderwärmung auch unserer Fauna kräftig ein. Die Artenvielfalt ist bedroht, Invasoren bereiten Probleme.

Die Szenarien, die Klimaforscher vom Wegener Center der Uni Graz errechnet haben, lassen niemanden kalt: In Südösterreich soll die Durchschnittstemperatur bis 2100 um 2,4 bis 4,2 Grad steigen - wir haben berichtet.

Die Folgen der Erwärmung sind kaum abschätzbar - sie werden aber massiv sein. Neben touristischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen wird sich die Tier- und Pflanzenwelt drastisch verändern. "Bereits bei einem Grad Veränderung tut sich viel - vier Grad mehr wären gewaltig", weiß Landes-Zoologe Christian Wieser.

Die ersten Änderungen sind bereits bemerkbar. Wieser: "Vor zehn Jahren war die Gottesanbeterin noch eine Rarität. Da sie die wärmeren Winter überlebt, ist sie nunmehr flächendeckend anzutreffen."

Weitere, äußerst unliebsame Invasoren, sind die "Asiatische Tigermücke" und die "Buschmücke", die sich in Kärnten ausgebreitet haben. Forscher sehen sogar die Gefahr möglicher Krankheitsübertragungen.

Wohl in der heimischen Tierwelt fühlt sich auch der Admiralfalter, der mittlerweile die milderen Winter überleben kann.

"Neue Arten breiten sich aus, heimische sterben", so Naturschutz-Experte Bernhard Gutleb. Bedroht sind etwa Käfer (wie der Höhlenkäfer), die sich in höheren Lagen wohl fühlen, und schon bald von der Bildfläche verschwinden könnten.

Bündnis für Klimaschutz

Weil Winter-Ruhephasen wegfallen, haben auch Amphibien oder Siebenschläfer mit der Erwärmung zu kämpfen. Auch Fische wie Seeforellen, Seesaiblinge und Reinanken, die sich ob wärmerer Gewässer in größere Tiefen zurückziehen.

Um die Klimaziele zu erreichen, haben sich Freitag 100 Experten und Vertreter von 26 EU-Regionen bei der Umweltkonferenz ENCORE in Pörtschach getroffen. Vor allem der Einsatz Erneuerbarer Energien und die Definierung neuer Risikogebiete im Hinblick auf Naturkatastrophen standen dabei im Mittelpunkt.

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