Hoffnungsschimmer

Waffenruhe in Syrien in Kraft getreten

Ausland
12.09.2016 22:23

In Syrien ist am Montagabend die zweite von den USA und Russland in diesem Jahr vermittelte Feuerpause in Kraft getreten. Die syrische Armee teilte mit, sie werde im ganzen Land für sieben Tage die Waffen schweigen lassen. Russland als Verbündeter von Syriens Präsident Bashar al-Assad forderte die USA auf, auch bei den Rebellengruppen für die Einhaltung des Abkommens zu sorgen.

Die Waffenruhe, auf die sich die USA und Russland am Samstag nach zähen Verhandlungen geeinigt hatten, trat am Tag des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha um 18 Uhr MESZ in Kraft und soll zunächst für 48 Stunden gelten. Ziel sind die Versorgung der notleidenden Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten und die Vorbereitung eines neuen diplomatischen Versuchs zur Lösung des Konflikts. Allerdings sollen Terrormilizen wie der Islamische Staat weiterhin angegriffen werden.

In den meisten Landesteilen hätten am Montagabend die Waffen geschwiegen, teilte die in London ansässige, oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Im Südwesten des Landes habe es allerdings Artilleriebeschuss sowohl vonseiten der Regierungstruppen als auch von den Rebellen gegeben. Die Organisation verfügt über ein Informationsnetzwerk in Syrien, ihre Angaben lassen sich jedoch unabhängig nicht verifizieren.

Die syrische Armee kündigte an, sich an das Abkommen halten zu wollen. Sie behalte sich aber das Recht vor, auf Verletzungen der Vereinbarung durch bewaffnete Gruppen zu reagieren. Vonseiten der Aufständischen gab es kein offizielles Bekenntnis zu der Feuerpause. Aus ihren Reihen verlautete aber, dass sie sich trotz aller Bedenken daran halten wollen. Die Rebellen befürchten, dass das Abkommen Assad einen Vorteil in dem Konflikt verschaffen könnte.

Assad unterstreicht Machtanspruch
Assad hatte unmittelbar vor Beginn der Feuerpause Kompromisse mit den Rebellen ausgeschlossen und die Herrschaft über das ganze Land beansprucht. "Der syrische Staat ist entschlossen, alle Gebiete von den Terroristen zurückzuerlangen und wieder aufzubauen", hieß es in einer von den staatlichen Medien veröffentlichten Erklärung. Damit scheint der Weg zu einer Verhandlungslösung verbaut, obwohl Assads Verbündeter Russland zu neuen Friedensgesprächen aufrief.

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