Linzer Klangwolke

100.000 Besucher bestaunten Licht- und Drohnenshow

Österreich
11.09.2016 11:55

Als Plädoyer für die Freiheit der Wissenschaft hat sich die 34. Visualisierte Klangwolke am Samstagabend in Linz präsentiert. Mehr als 100.000 Zuschauer pilgerten an die Donaulände zwischen Lentos und Brucknerhaus, um "den Fluss des Wissens" - so das heurige, von dem Berliner Medienkünstler Salvatore Vanasco inszenierte Thema - vorbeiziehen zu sehen.

Trotz des Titels spielte sich die Klangwolke heuer aber weniger auf als vielmehr über dem Wasser ab. Lichtstrahlen durchschnitten den Luftraum über dem Fluss in unzählige Karos oder schossen in unendliche Weiten. Schon vor dem eigentlichen Beginn schwärmten 100 Drohen vom Ufer in 30 Meter Höhe aus. Die mit LEDs bestückten Flugobjekte tanzten nach einer Komposition des Linzers Sam Auinger sieben Minuten lang am Himmel. Die Europapremiere "Spaxels" über Linz glückte, sie war zugleich ein Geburtstagsgeschenk des Ars Electronica Centers an die Johannes Kepler Universität (JKU).

50-jähriges Bestehen der JKU
Die Hochschule feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen, womit sich das Thema der Klangwolke erklärt. Tatsächlich stand das Werk von Vanasco ganz im Zeichen der Linzer Uni, spannte dabei aber auch den Bogen weiter vom Revolutionsjahr 1848 über die gewaltsame Niederschlagung der ursprünglich studentischen Tiananmen-Bewegung in China 1989 bis zur heutigen Situation in der Türkei. Die Ernsthaftigkeit des Themas versprach der Regisseur niederschwellig, verständlich und spektakulär zu inszenieren. Die Musik von FM Einheit, dem ehemaligen Mitglied von Einstürzende Neubauten, sollte auch gefällig, "poppig" werden.

"Liebstes Kind vom Land und von der Stadt"
Diese Vorsätze wurden in dem einstündigen Licht- und Feuerspektakel eingehalten. Gegliedert in vier Akte, wurde vor allem ein halbes Jahrhundert Kepler-Uni im Zeitraffer dargestellt. Im Prolog traten zwei Ruder-Achter aus Linz gegen zwei aus Wien an - eine Reminiszenz an das Oxford-Cambridge-Boat-Race. Danach wurde auf drei großen Videowalls, eine davon auf einem Schiff, Ausschnitte aus der Gründungsrede des seinerzeitigen oberösterreichischen Landeshauptmanns Heinrich Gleißner eingeblendet. "Die Hochschule ist unbestritten unser liebstes Kind vom Land und von der Stadt." Sie gereiche "den Professoren zur Ehre, der Jugend zum Heile und unserem Vaterland zur Ehre".

Bevor das fulminante Abschlussfeuerwerk, zum Teil von Drohnen aus der Luft abgeschossen, schließlich gezündet wurde, gab es noch, wie es sich in akademischen Kreisen gehört, als Geburtstagsständchen "Gaudeamus igitur".

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