Nach Wrabetz-Wahl

ORF: Suche nach Direktoren in entscheidender Phase

Medien
31.08.2016 14:57

Nach der Wiederbestellung von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat die Suche nach den Direktoren und Landesdirektoren, die am 15. September durch den ORF-Stiftungsrat gewählt werden, Fahrt aufgenommen. Die Bewerbungsfrist endet am 8. September. Umstritten sind die Bestellung des Radiodirektors sowie des burgenländischen Landesdirektors.

Wrabetz sucht für sein Direktorenteam einen Programmdirektor, einen Radiodirektor, einen Kaufmännischen Direktor sowie einen Technischen Direktor. Als Fixstarter gelten die amtierende Fernsehdirektorin Kathrin Zechner als Programmdirektorin sowie der derzeitige Technik-Chef Michael Götzhaber als Technischer Direktor. Für die Kaufmännische Direktion sucht Wrabetz noch außer Haus. Die Funktion des Radiodirektors soll einer der drei Channel-Manager im Radio übernehmen. Derzeit sind das Peter Klein bei Ö1, Georg Spatt bei Ö3 und Monika Eigensperger bei FM4. Die besten Chancen auf den Posten habe Eigensperger, heißt es im ORF.

Radio-Betriebsrätin und ORF-Stiftungsrätin Gudrun Stindl, die sich beim Generaldirektoren-Duell zwischen Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl der Stimme enthielt, lehnt eine solche Teilzeitlösung ab. "Ein ORF-Radio-Direktor ist kein Zweitjob und schon gar nicht zeitlich begrenzt. Radio-Direktor ist ein Vollzeitjob - genauso, wie die Führung von Ö1, FM4 oder Ö3 ein Vollzeitjob ist. Aus meiner Sicht ist es so gut wie unmöglich, dass die Funktion des Radio-Chefs in den nächsten Jahren von einem der Channel-Manager nebenbei erledigt wird. Dazu ist deren Aufgabe inhaltlich wie zeitlich zu fordernd", sagte Stindl dem "Kurier".

Doppelfunktion brächte Einsparungen in Höhe von 500.000 Euro
Zentralbetriebsratsobmann und Stiftungsrat Gerhard Moser kann mit einer Doppelfunktion hingegen leben, sieht die Frage aber noch nicht endgültig geklärt. "Der Ausschreibung ist eine Soll- und keine Mussbestimmung zu entnehmen. Und selbst wenn es zu einer Doppelfunktion kommt, halte ich das immer noch für besser, als gar keinen Direktor zu haben, so hätte es nämlich noch vor wenigen Wochen ausgesehen", erklärte Moser.

Nebeneffekt einer Personalunion wären Einsparungen in Höhe von 500.000 Euro pro Jahr für Gage und Büro des Radiodirektors. Vor dem ORF-Stiftungsrat soll Wrabetz angekündigt haben, dass die finanziellen Einsparungen bei einer solchen Lösung in die Sanierung prekärer Arbeitsverhältnisse fließen sollen. Moser: "Um es klipp und klar zu sagen: Mir ist es lieber, das Geld landet in der Belegschaft als im Direktorium. Und im Übrigen kann ich mir durchaus vorstellen, dass bei einer effizienten Arbeitsorganisation auch die Doppelfunktion machbar ist."

Mit Spannung wird im ORF erwartet, ob sich weitere Interessenten - außerhalb des Channel-Manager-Kreises - für den Posten bewerben werden. Infrage dafür kämen der frühere Radiochefredakteur und nunmehrige Projektleiter des neuen multimedialen Newsrooms, Stefan Ströbitzer, sowie der burgenländische Landesdirektor Karlheinz Papst.

Offen sind derzeit noch weitere Veränderungen in den ORF-Landesstudios. Als Fixstarter galten zuletzt lediglich Markus Klement in Vorarlberg sowie Karin Bernhard in Kärnten. In Salzburg soll der noch unter der früheren SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bestellte Roland Brunhofer auf Wunsch von ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer seinen Sessel räumen und in eine neue Position ins ORF-Zentrum nach Wien wechseln.

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