Polizei ermittelt

“Wiener Schmäh” wird Amtsanmaßung vorgeworfen

Österreich
25.08.2016 14:05

Die Wiener Polizei hat Ermittlungen gegen die Comedy-Gruppe "Wiener Schmäh" aufgenommen. Die Mitglieder der Truppe gaben sich sowohl als Polizisten als auch als Kontrolleure der Wiener Linien aus. Davon stellten die Künstler Videos online.

Auf den Videos sind die Mitglieder der Truppe etwa mit versteckter Kamera in U-Bahn-Waggons unterwegs, kontrollieren Fahrgäste, zünden sich im Waggon eine Zigarette an. In einem anderen Clip namens "Car Force" sind sie als Polizisten gekleidet auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. "Die Videos werden von uns gesichtet und im Bedarfsfall, wenn eine Übertretung erfolgt, bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht", so Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Geld- oder Freiheitsstrafen möglich
"Wer sich die Ausübung eines öffentlichen Amtes anmaßt oder, ohne dazu befugt zu sein, eine Handlung vornimmt, die nur kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen", heißt es im Gesetz.

"Wir haben uns aber ganz klar keinen Vorteil im täglichen Leben verschafft", betonte Raphael Skrepek, Mitglied der Gruppe "Wiener Schmäh". "Die Uniform haben wir nur verwendet, um einen Witz zu machen." Der Missbrauch bestehe maximal darin, "dass es uns Klicks bringt", sagte er.

Bim-Mitarbeiter wurden schäbig dargestellt
Im Fall der Videos, in denen sich MItglieder der Gruppe als Wiener-Linien-Kontrolleure ausgeben, liegt nach Polizeiangaben aus strafrechtlicher Sicht kein Delikt vor. "Wir verstehen schon einmal Spaß, aber unsere Mitarbeiter werden in dem Video ziemlich schäbig dargestellt", befand Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien. "Eine solche Belästigung und Bedrängung von Fahrgästen geht wirklich nicht", sagte er. "Wir werden uns die Videos noch einmal anschauen und einen Fokus auf die Hausordnung legen." Gegen diese hat die Comedy-Gruppe in den Videos mehrfach verstoßen.

"Wir werden sofort die Wiener Linien anrufen und uns entschuldigen", sagte Skrepek. Die Aktion tue ihnen leid: "Wir wollten das Ansehen der Wiener-Linien-Mitarbeiter nicht beschmutzen." Zudem hätten sie beim Dreh auch sofort aufgeklärt, dass es sich bei ihnen nicht um tatsächliche Kontrolleure handelt.

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