Illegale Flüchtlinge

Die Ruhe vor dem großen Ansturm am Brenner

Tirol
21.08.2016 14:04

Weit mehr als 8000 Flüchtlinge wurden heuer bereits in Tirol aufgegriffen! Zwar gelang es zuletzt den Ansturm aufgrund der italienischen Kontrollen einzudämmen, tagtäglich geraten aber nach wie vor an die 30 Illegale in die Fänge der Polizei. Und es könnten bald noch deutlich mehr werden - die Lage in Italien spitzt sich zu!

Bahnhof Brenner, pünktlich um 11.50 Uhr: Der internationale Reisezug von Verona nach München fährt am Bahnsteig sieben ein. Dieses Mal waren keine Flüchtlinge an Bord - was daran liegt, dass jeweils zwei Polizisten aus Deutschland, Italien und Österreich auf der gesamten Strecke für Recht und Ordnung sorgten.

Rund um den Zug, der hier zehn Minuten Aufenthalt hat, patrouillieren zahlreiche Beamte und Soldaten. Sie verhindern, dass Illegale in die Waggons gelangen. Mit gutem Grund, denn 20 Minuten vorher kundschafteten drei junge Afrikaner die Lage am Bahnhof aus.

Heuer bereits über 8200 Illegale aufgegriffen

Nur drei? Der Schein trügt - denn nach wie vor versuchen viele Flüchtlinge ihr Glück auf der Brennerroute. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Polizei! Bis Freitag wurden in Tirol bereits 8217 Illegale aufgegriffen - im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 5542. Über 4000 mussten bis dato von Deutschland rückübernommen werden, 1445 stellten in Tirol einen Asylantrag. Im August wurden bisher im Schnitt um die 30 Illegale pro Tag erwischt!

Lage in Italien spitzt sich immer mehr zu

Auch wenn das angesichts dieser Zahlen viele verwundern mag, die Flüchtlings-Situation wird hierzulande derzeit allgemein als ruhig eingestuft. Noch! Denn ein möglicher Ansturm könnte kurz bevor stehen. Warum?

  • Bis jetzt sind bereits über 101.500 Illegale an der Küste Italiens angekommen - vor etwa einem Monat waren es 82.000. Schätzungen zufolge warten noch über eine Million Flüchtlinge auf die lebensgefährliche Meeresüberfahrt. "August und September bedeuten Hauptreisezeit", hieß es zuletzt von Seiten der Polizei.
  • In Italien wird es an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz für Flüchtlinge immer noch schwieriger. Totale Schließungen sind angedacht - in einem französischen Grenzort haben zuletzt Illegale eine Sperre gewaltsam durchbrochen. Eine mögliche Ausweichroute wäre der Brenner.
  • Allgemein spitzt sich die Lage in Italien immer mehr zu, der Druck steigt enorm, die Unterbringungssituation wird tagtäglich schwieriger.
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