Das Shinkansen-Bike

Kawasaki ZZR 1400: Verschiebt Raum und Zeit

Motor
23.08.2016 09:40

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ist denn das zu fassen, die Kawasaki ZZR 1400 beschleuuuuuuuunigt, bis sich Raum und Zeit verschieben. Dann schaut sie auch wahrscheinlich aus wie ein normales Motorrad. Wenn man dann wieder diesseits der Physik am Straßenrand anhält, hat sie wieder diese überhängende Schnauze - und dazu allerfeinste Ware, denn die Performance-Sport-Version umfasst jetzt auch Brembo-Stopper. Und die haben richtig was zu tun.

(Bild: kmm)

Der Fahrer übrigens auch, denn die ZZR ist zwar schnell, aber nicht so wie ein Supersportler, sondern eher wie ein Hochgeschwindigkeitszug, sagen wir wie der Shinkansen, dem sie gefühlt in Sachen Gewicht nicht nachsteht. Tatsächlich sind es dann doch nur 269 kg, aber die wollen rangiert, um Kehren gewuchtet und vor allem zusammengebremst werden. Nicht ohne.

Idealerweise bewegt man die ZZR auf einer verkehrs- und tempolimitfreien deutschen Autobahn und fährt einfach geradeaus. Dann passiert man nach 7,5 Sekunden die 200-km/h-Marke und beschleunigt weiter bis 298 km/h. Dafür sorgt der mächtige 1441-ccm-Vierzylinder, der 200 PS abdrückt. Mit Ram Air 210 PS. Klingt nicht allzu spektakulär - ganz im Gegenteil zum maximalen Drehmoment von 162,5 Nm.

Die Umstellung auf Euro 4 hat dem Triebwerk offenbar nicht geschadet: hätte die ZZR nicht die künftig obligatorischen seitlichen Rückstrahler, würde man es nicht merken.

Das schiebt einfach an, und dafür braucht es weder eine Autobahn noch überhaupt hohes Tempo. Denn die ZZR ist nicht nur zum Rasen gemacht, sondern zum Dahinsurfen auf einer Welle des Drehmoments und des Sounds. Sie ist so etwas wie das Pendant zu einem blubbernden V8. Anfahren, schalten, schalten, schalten, schalten, schalten - der sechste Gang ersetzt praktisch die Automatik, denn ab Leerlaufdrehzahl hat man, was man braucht.

Der Sound kommt natürlich nicht zuletzt vom Akrapovic-Auspuff, der Teil des Performance-Sport-Paketes ist, ebenso wie die Brembo-M50-Monoblock-Bremssättel vorn und der Öhlins-Dämpfer hinten. Das alles gibt es um 23.999 Euro, muss einem also einen Aufpreis von 3400 Euro wert sein.

Die Kawasaki ist nichts für Feinspitze, sondern das Richtige für Leute, die richtig zupacken wollen. Zweihand-Großschwert statt Florett, könnte man sagen. Auf jeden Fall bewegt man sich mit ihr in einem exklusiven Kreis - die Verkaufszahlen in Österreich sind knapp zweistellig pro Jahr.

Warum?

  • Weil sie eine Macht ist

Warum nicht?

  • Schwer und unhandlich

Oder vielleicht …

… Suzuki Hayabusa, Kawasaki Ninja H2

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(Bild: kmm)



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