Lügengeschichte

Olympia-Eklat! US-Star Lochte erfand Überfall

Sport
19.08.2016 07:28

Nach Ungereimtheiten um einen Überfall auf US-Schwimmstar Ryan Lochte und drei seiner Teamkollegen gerät das Quartett immer mehr in Bedrängnis. Der Vorwurf: Lochte soll den Vorfall frei erfunden zu haben. Ein am Donnerstag im TV ausgestrahltes Video bestätigte diesen Verdacht. Polizeiquellen sprachen von "Lügen", vielmehr sollen die Athleten auf einer Tankstelle randaliert haben.

Der angebliche Überfall in der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte für erheblichen Wirbel gesorgt und die Sicherheitsdebatte um die Rio-Spiele ordentlich angeheizt. Das Image der von Kriminalität geplagten Stadt litt weiter.

Das am Donnerstag auf "Globo TV" ausgestrahlte Video einer Überwachsungskamera der Tankstelle zeigt, wie Lochte und seine Teamkollegen Jack Conger, Gunnar Bentz und Jimmy Feigen mit den Tankstellen-Angestellten diskutieren. Aber nicht mehr. Allerdings hatten die Athleten gegenüber der Polizei davon nichts erwähnt. "Sie haben uns angelogen", erklärte ein ranghoher Offizier der Polizei in Rio gegenüber Reuters. Weil die Ermittlungen aber noch andauern, wollte der Beamte anonym bleiben. Während Lochte bereits zurück in den USA ist, verweigert die brasilianische Polizei den restlichen drei Athleten die Ausreise. Das Trio will sich nun mit den Strafverfolgern treffen.

Polizei: "Eine Lüge nach der anderen"
Nach inoffiziellen Polizeiangaben sollen einige der vier Athleten an einer Tankstelle nahe des olympischen Dorfes zunächst die Tür einer Toilette eingetreten haben. Anschließend sei ein Sicherheitsmann gekommen. Eine Waffe habe der Mann aber nie gezogen. Der Geschäftsführer der Tankstelle habe wenig später von den Schwimmern eine Entschädigung für die eingetretene Tür verlangt. Nach einer Diskussion hätten die Athleten bezahlt und seien weitergefahren. Zu dem Vorfall soll es ein - unveröffentlichtes - Video geben. "Leider haben die Schwimmer eine Lüge nach der anderen erzählt", zitierte die "New York Times" am Donnerstag einen Polizisten, der das Video kennt.

Die Ungereimtheiten um den Überfall waren immer größer geworden. Der 32-jährige Lochte hatte bereits Teile seiner Aussagen und Details relativiert. Dem US-Sender NBC News sagte er am Mittwochabend, dass er und drei Teamkollegen überfallen worden seien, als ihr Taxi an einer Tankstelle gehalten habe. Zuvor hatte er erklärt, dass als Polizisten verkleidete Räuber das Auto angehalten hätten. Zudem habe ein Täter ihm eine Waffe nicht direkt an den Kopf gehalten, wie ursprünglich angegeben, sondern sie nur auf ihn gerichtet.

US-Verband entschuldigt sich
Das US-Olympiakomitee USOC hat sich am Donnerstag bei den Menschen Brasiliens für der Verhalten der vier amerikanischen Schwimmer entschuldigt. "Das Verhalten dieser Athleten ist weder zu akzeptieren, noch spiegelt es die Werte des US-Teams wider", schrieb USOC-Geschäftsführer Scott Blackmun in einem Statement. USOC gab darin an, dass ein Schwimmer einen Akt von Vandalismus an einer Tankstelle verübt habe. Der noch in Brasilien weilende Jimmy Feigen habe seine Angaben gegenüber der Polizei richtiggestellt, hieß es. Er hoffe nun, seinen Pass für die Ausreise wieder zu bekommen

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(Bild: KMM)



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