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12.08.2016 11:49

"No Man's Sky", eines der am meisten gehypten Spiele des Jahres ist jetzt für PS4 erschienen, die PC-Version folgt demnächst. Das Weltraum-Abenteuer, dessen gigantische und auf Basis mathematischer Formeln zufallsgenerierte Spielwelt 18 Trillionen Planeten umfassen soll, macht den Spieler zum einsamen Forscher im All. Wie sich das spielt, hat krone.at ausprobiert.

Erster Eindruck

11.08.2016, 06:15

Am Mittwoch ist mit "No Man's Sky"  eines der am meisten gehypten Spiele des Jahres für die PS4 erschienen, die PC-Version folgt zwei Tage später. Das Weltraum-Abenteuer, dessen gigantische und auf Basis mathematischer Formeln zufallsgenerierte Spielwelt 18 Trillionen Planeten umfassen soll, macht den Spieler zum einsamen Forscher im All. Wie sich das spielt, hat krone.at ausprobiert.

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Die Kulisse ist unheimlich: Rote Plutonium-Stalagmiten ragen aus dem sandigen Boden, mannshohe Pilze säumen unseren Weg und in der Ferne tut sich eine gewaltige Höhle auf, deren Inneres von fluoreszierender Flora ausgeleuchtet wird. Auf dieser obskuren Welt beginnt unser Abenteuer - mit einem desolaten Mini-Raumschiff, das es zu reparieren gilt. Willkommen in den unendlichen Weiten von"No Man's Sky" . Willkommen im Leben eines einsamen Raumfahrers.

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Foto: Hello Games

Nicht nur Erkundung, sondern reichlich Survival

Eines wird bei den ersten Schritten in "No Man's Sky" schnell klar: Das Weltraum-Mammutprojekt, das vom Entwickler Hello Games mit einem Mini-Team von gerade einmal 15 Mann realisiert wurde, ist nicht nur etwas für Forscher, sondern vor allem auch ein Survival-Spiel. Ständig muss irgendwas ersetzt oder nachgefüllt werden: Energie für das Lebenserhaltungssystem oder den Bergbaustrahl, Treibstoff für das Raumschiff, Schutzmaterial für den Temperaturschild.

Erst, wenn die Grundbedürfnisse gestillt sind, kann man sich größeren Dingen zuwenden - etwa der Reparatur des Schiffsantriebs. Schnell wird dabei das winzige und auf Anzug und Raumschiff aufgeteilte Mini-Inventar zur Qual, immerhin muss man darin nicht nur lebensnotwendige Rohstoffe deponieren, sondern auch erzeugte Komponenten und Ersatzteile, mit denen das Schiff repariert wird.

Lange Laufwege, mühsame Ressourcensuche

Sei's drum: Später gibt's sicher Kähne mit mehr Stauraum. Erstmal von dieser gottverlassenen Plutonium-Wüste runterkommen. Doch da gibt es ein Problem: Nicht alle Rohstoffe sind auf jedem Planeten leicht zu finden. Und auf dem Wüstenplaneten, auf dem uns die mathematischen Routinen von "No Man's Sky" zu Spielbeginn ausgesetzt haben, mangelt es an einem Stoff, den unser Antrieb braucht wie einen Bissen Brot.

Wir machen uns zu einer Wanderung auf: Einmal über die Plutoniumfelder, quer durch die auf bizarre Art und Weise wunderschöne fluoreszierende Höhle, vorbei an Ebenen voll eigentümlicher Pflanzen, hin zu einer großen Säule aus einem unbekannten Material. Mehr als fünf Kilometer sind wir - durch das Gewicht des Raumanzugs quälend langsam - durch die Einöden des Planeten marschiert, bevor wir endlich alles beisammen hatten, um das Schiff zu reparieren.

Bis man auf solch üppige Welten stößt, klappert man mitunter Dutzende tote Planeten ab.

Foto: Hello Games

Zweifel machen sich breit: Kann es das gewesen sein, hält die Welt von "No Man's Sky" bloß schnödes Ressourcensammeln und Wandern für uns bereit?

Wenn man abhebt, fängt das Spiel erst an

Gott sei Dank nicht. Nachdem wir unsere Versorgung gesichert und das Schiff notdürftig geflickt haben, dürfen wir endlich den Startplaneten verlassen. Nicht nur wegen der Mühen, die wir bis zu diesem Zeitpunkt bereits auf uns genommen haben, ein echtes Erfolgserlebnis. Sondern vor allem, weil sich nun offenbart, wie gewaltig die Spielwelt von "No Man's Sky" wirklich ist.

Wir starten die Maschinen, steigen langsam in die Stratosphäre. Ohne die geringsten Ladezeiten verschwimmen die Details auf der Planetenoberfläche, während sich vor uns das All auftut - mit einer weit entfernten Sonne, Asteroidenfeldern und einer Handvoll Planeten in Reichweite des Impulsantriebs.

Ein blauer Himmelskörper erregt unsere Aufmerksamkeit. Wir setzen Kurs, erfreuen uns während des minutenlangen Anflugs daran, dass der Planet immer größer wird -und ein wenig an die Erde erinnert.

Kontakt mit Aliens oder gar Flotten fremder Schiffe ist in den ersten Spielstunden selten.

Foto: Hello Games

Viele Planeten erzeugen primär Ernüchterung

Nach der Landung folgt Ernüchterung: Sieht zwar nach Erde aus, bei Temperaturen von minus 65 Grad Celsius macht der Himmelskörper der Wärmedämmung unseres Raumanzuges aber arg zu schaffen. Wie es auf dieser unwirtlichen Welt flüssiges Wasser geben kann, erschließt sich uns nicht. Ist wohl gar kein Wasser, sondern eine andere Substanz.

Lebenszeichen gibt es keine, Rohstoffe sind Mangelware. Immerhin: Ein paar Alien-Steintafeln lehren uns Brocken einer außerirdischen Sprache - aber die sind schnell abgeklappert. Also zurück zum Raumschiff und ab auf den nächsten Planeten.

Nicht jeder Planet ist so, wie er scheint

Solche Erlebnisse hat man in "No Man's Sky" oft, schnell lernt man: Nicht jeder Planet ist gleich nützlich, viele sind unwirtlich und arm an Ressourcen. Was von weitem aussieht wie eine zweite Erde, kann bei näherer Betrachtung lebensfeindlich sein. Und was von weitem nach einem toten Felsen aussieht, kann Goldklumpen von der Höhe einer Kirche enthalten.

Was die Routinen von "No Man's Sky" für Planeten erzeugen, ist Glückssache. Erst nachdem wir stundenlang eine Handvoll toter Himmelskörper abgeklappert haben, stoßen wir auf eine bewohnte Welt - und machen Bekanntschaft mit einer Art humanoider Tintenfischwesen.

Sie erweisen sich als freundlich, überreichen uns - ohne, dass wir ihre Sprache könnten - den Bauplan für einen besseren Antrieb. Die dafür nötigen Rohstoffe hat der Tintenfischmann zwar nicht auf Lager, aber immerhin kennt er eine Raumstation, auf der wir sie einkaufen können.

Irgendwelche interessanten Dinge - etwa Alien-Steine, um Sprachen zu lernen - gibt's auf jeder Welt.

Foto: Hello Games

Wieder ein Erfolgserlebnis, das wir der Spielwelt nach kilometerlangen Wanderungen und etlichen Landungen auf toten Welten entreißen konnten. Wieder eine Aufgabe, wieder etwas Neues zu entdecken.

Ersteindruck: Faszinierend, aber nicht für jeden

Hier enden nach einigen Stunden unsere ersten "No Man's Sky"-Gehversuche. Es ist zu früh, um ein abschließendes Fazit zu ziehen. Für einen Ersteindruck reicht es aber: Hello Games' Mammutwerk hat es in den ersten Stunden geschafft, uns mit der Größe seiner Spielwelt und den psychedelischen Welten, die der Computer generiert, zu faszinieren. Es hat aber auch frustriert - mit Gewaltmärschen, zäher Ressourcensuche, Mini-Inventar und der Abwesenheit einer Handlung. Der eine oder andere Bug - wir erlebten auf der PS4 einen Spielabsturz - legt zudem nahe, dass etwas mehr Entwicklungszeit gut gewesen wäre.

Ob "No Man's Sky" fesselt, hängt letztlich vor allem von den Erwartungen ab, mit denen der Gamer an dieses Werk herangeht. Wer gern seine eigene Geschichte schreibt, der Spielwelt ihre Geheimnisse entreißt und sich an sich wiederholendem Gameplay nicht stört, könnte mit dem Hype-Game viele Stunden Freude haben. Wer Wert auf eine in sich geschlossene Story und packend inszenierte Missionen legt, wird mit "No Man's Sky" dagegen wohl nur bedingt glücklich. Das Spiel ist, was der Spieler daraus macht.

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