Graf im Judo:

Haarscharf! Österreich verpasste erste Medaille

Sport
10.08.2016 21:30

Hauchdünn hat Judo-Ass Bernadette Graf die erste Medaille für Österreich bei Olympischen Spielen seit acht Jahren verpasst. Im Kampf um Bronze unterlag sie der Britin Sally Conway, die in der Weltrangliste drei Plätze hinter der Österreicherin liegt, mit einer Yuko-Wertung. "Das Glück war leider nicht auf meiner Seite. Kleinigkeiten unterscheiden auf diesem Niveau! Die Enttäuschung überwiegt, ich habe mir diese Medaille so fest vorgenommen." Es ist der zweite fünfte Platz für Österreich in Rio nach dem DTennis-Doppel Marach/Peya.

In der Judo-Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm setzte sich die Tirolerin Bernadette Graf in der Hoffnungsrunde gegen die Kanadierin Kelita Zupancic mit einer Waza-ari-Wertung durch und sicherte sich damit den Einzug in den Kampf um Bronze!

Und da unterlag sie Sally Conway, gegen die sie auch im Head-to-Head mit 2:3 zurück gelegen war, mit 0:1. Eine kleine Unkonzentriertheit brachte sie um das so erhoffte Edelmetall für Österreich. Dennoch: Eine grandiose Leistung der 24-jährigen Graf. So warten wir nach fünf Wettkampftagen weiterhin auf eine Medaille.

Freilos in Runde eins
Graf begann ihren Wettkampftag nach einem Freilos in der ersten Runde mit einem Sieg über die Brasilianerin Maria Portela im Golden Score dank Shido (Strafe für Gegnerin). Im Viertelfinale musste sich die WM-Fünfte von Astana 2015 der favorisierten Deutschen Laura Vargas Koch mit Ippon geschlagen geben, womit sie in die Hoffnungsrunde rutschte.

Die Kanadierin Kelita Zupancic erwies sich als zähe Gegnerin, die leicht favorisierte Graf (im Head to Head führte sie 3:2) setzte sich schließlich mit einer Waza-ari-Wertung gegen ein Yuko durch. Sie wurde allerdings von der Gegnerin in der letzten Minute am Boden heftig in die Mangel genommen und konnte nur mit Mühe und schmerzverzerrtem Gesicht einen Festhalter vermeiden.

"Keine Luft mehr"
"Lange hätte ich das nicht mehr ausgehalten. Erstens tat die Schulter weh und zweitens habe ich keine Luft mehr gekriegt, weil ihr Fuß quer über mein Gesicht drüber war. Aber zum Glück habe ich im Augenwinkel die Zeit runterrennen sehen. Dann war es zum Glück auch aus." Im folgenden Kampf wirkten schließlich "Adrenalin und Schmerztablette", womit sie die Schmerzen im rechten Arm nicht spürte.

Es wartete Conway, gegen die Graf nach zwei Niederlagen heuer erstmals gewonnen hat. Und zwar im Februar beim Grand Prix in Düsseldorf, als sie nach einer halbjährigen Pause wegen eines Kreuzbandrisses mit fünf Ippon-Siegen auf dem Weg zum Turniererfolg ein sensationelles Comeback gab. "Einmal kurz nicht aufgepasst, und dann liegt man schon. Und dann meint man, man hat ewig Zeit, und auf einmal ist die Zeit vorbei."

Auf Konter gewartet
Trainer Marko Spittka erklärte, die Marschroute sei gewesen, auf den Konter zu warten. Aber die Britin habe zu wenig angegriffen und "die eine Chance definitiv genützt". Graf sei die Bessere gewesen, aber das zähle nicht im Judo, man müsse die Wertung machen.

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(Bild: KMM)



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