Runder Geburtstag

Halle Berry wird 50 und hatte noch nie eine Party

Adabei
08.08.2016 11:09

Feiern zum Geburtstag waren noch nie Halle Berrys Sache. "Ich hatte noch nie eine Geburtstagsparty. Ich hatte wahrscheinlich eine als Kind, aber kann mich nicht daran erinnern", verriet die Schauspielerin dem Talkmaster Jimmy Kimmel im vergangenen Sommer. Schon deshalb ist anzunehmen, dass der 50. Geburtstag der Oscar-Preisträgerin am Sonntag (14. August) eher bescheiden ausfallen wird.

Auch sonst ist es spätestens seit ihrer Rolle in Tom Tykwers Romanverfilmung "Cloud Atlas" von 2012 ruhig geworden um die Frau, die zehn Jahre zuvor in der Filmwelt ein kleines Beben ausgelöst hatte: Als erste Afroamerikanerin gewann Berry 2002 den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in "Monster's Ball". Ihre Dankesrede unter Tränen weckte Hoffnungen, dass es mit der Benachteiligung von Schwarzen in Hollywood endlich vorbei wäre.

Weit gefehlt: Erst vergangenen Februar waren bei der weltweit wichtigsten Filmpreisverleihung zum zweiten Mal in Folge keine Schwarzen in den vier begehrten Schauspielerkategorien nominiert worden. Berrys Worte, die den Oscar "für namenlose, noch unbekannte Farbige, die jetzt eine Chance bekommen", in Empfang genommen hatte, und die "eine Tür aufgestoßen" sah, scheinen verklungen zu sein.

Programmiert war die Schauspielkarriere der aus Cleveland (Ohio) stammenden Berry, die ihren Vornamen dem "Halle Brothers"-Kaufhaus verdankt, nicht gerade. Erst versuchte sie sich im Journalismus, startete dann aber eine Laufbahn als Model und machte etwa Werbung für einen Kosmetikhersteller. In Spike Lees Drama "Jungle Fever" (1991) spielte sie schließlich ein drogenabhängiges Mädchen, doch ihre Karriere als Schauspielerin kam nur schleppend in Gang. Mit Mitte 30 hatte sie den Sprung zu großen Hollywood-Produktionen dann geschafft.

Bis heute markierte die Zeit um die Jahrtausendwende den Höhepunkt im filmischen Schaffen Berrys: Mit "X-Men" (2000) an der Seite von Patrick Stewart und "Passwort: Swordfish" (2001) zusammen mit John Travolta und Hugh Jackman war Berry in Blockbustern zu sehen. In "James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag" brachte sie es zum Bond-Girl an der Seite von Pierce Brosnan. Als sie 2002 den Oscar in den Händen hielt, war Berry an der Spitze Hollywoods angekommen.

Dass es fortan bergab ging und sie nur noch schwache Rollen in kaum beachteten Filmen besetzte, ist eine tragische Wendung der einst so verheißungsvollen Laufbahn. Film für Film spielte sich Berry weiter vom Publikum weg, und nur wenige werden sich an Streifen wie "Gothika" (2004), "Frankie & Alice" (2010) oder "The Call - Leg nicht auf!" (2013) erinnern. Mit "Dark Tide" war Berry 2012 in einem der anspruchslosesten Filmgenres angekommen: Thriller über Hai-Angriffe.

Auch der Versuch, mit Rollen als Superheldin gegen den eigenen Abstieg anzuspielen, brachte keinen Erfolg: "Catwoman" entpuppte sich als grandioser Flop und auch ihre Auftritte als Storm in weiteren Teilen der "X-Men"-Reihe vermochten das Ruder nicht herumzureißen. In den USA kennt man Berry heute durch die eher mäßig erfolgreiche Science-Fiction-Serie "Extant", in der sie eine Astronautin spielt, die während ihrer Mission auf unerklärliche Weise schwanger wird. Bleibt zu hoffen, dass die 2017 erscheinende Agenten-Fortsetzung "Kingsman 2: The Golden Circle" ihrer Karriere etwas Auftrieb gibt.

Auch privat lief bei Berry nicht immer alles rund: Die drei Ehen mit Schauspieler Olivier Martinez, Baseballspieler David Justice und R&B-Musiker Eric Benét scheiterten nach kurzer Zeit, auch die Beziehung mit dem kanadischen Model Gabriel Aubry ging in die Brüche. Glaubt man ihrem erst vor kurzem eröffneten Instagram-Konto, genießt sie ihren derzeitigen Tropen-Urlaub mit Tochter Nahla (8) und Sohn Maceo (2) aber trotz der Strapazen in Privatleben und Beruf.

Mit den Kids dürfte sie auch ihren Geburtstag verbringen. Dass sie kein Freund von Überraschungen ist, mussten ihre Freunde einmal auf die harte Tour lernen: Sie hatte von deren Plänen erfahren und blieb einfach zu Hause. Jimmy Kimmel erzählte sie dazu: "Niemand hat je wieder versucht, mir eine Geburtstagsparty zu schmeißen."

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(Bild: kmm)



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