Olympia 2016

Phelps: Nach Skandalen wieder auf Gold-Jagd

Sport
06.08.2016 10:34

Vor vier Jahren war Schwimm-Star Phelps von der Olympia-Bühne abgetreten. Um jetzt nach einer sehr turbulenten Phase mit Spielsucht und Alkohol als Jungpapa wieder aufzutauchen und die Jagd auf Gold weiter fortzusetzen.

Mit minutenlangen Standing Ovations wurde Michael Phelps im Aquatics Center von London als erfolgreichster Olympionike mit 18 Goldenen verabschiedet. Der US-Superstar war vollkommen gerührt, schämte sich nicht seiner Tränen, das Ende einer unfassbaren Karriere. "Es gibt kein Comeback", sagte er. Das war damals. Jetzt ist er nach seinem Rücktritt vom Rücktritt der Superstar in Rio.

Spielsucht, Alkohol, Bewährungsstrafen
Als ein anderer, gereifter Mensch, der seine Eskapaden mit Spielsucht, Alkohol und Bewährungsstrafen hinter sich hat. Als ganz stolzer Vater, der nach den Spielen seine Lebensgefährtin Nicole Johnson heiraten wird.  Sein Filius Boomer, inzwischen ein zwei Monate alter Säugling, hat sein Leben verändert. "Ich habe zehnmal mehr Emotionen als in meinem Leben zuvor. Boomer ist mein größtes Glück!" Er postete Bilder auf Facebook, auf denen er seinen Sohn liebevoll auf der Brust hält.

Das süße Baby soll und wird ihn auch in Rio beflügeln - bei seinen fünften und letzten Spielen seit Sydney 2000. "Das wird wohl mein Abschied von Olympia", wie er  lächelnd hinzufügt. Vor den Augen  seines Filius, dieser wird nämlich mit seiner Mama auf der Ehrentribüne sitzen. "Als das bestbekleidete Baby in der Halle", wie Phelps betont.

Der jetzt kleine Bub wird dann später die historischen Dimensionen nachlesen, die sein Papa in  Rio noch erreicht hatte. Denn es ist logisch, dass Phelps bei seinen drei Einzelstarts und bis zu drei Staffel-Einsätzen zu den 22 Medaillen (18 x Gold und je 2 x Silber und Bronze)  noch mehr Edelmetall hinzufügt.

Und auch ein Michael Phelps ist noch auf der Jagd nach Superlativen. Als dritter Athlet könnte er nach Al Oerter (Diskus von 1956 bis 1968) und Carl Lewis (Weitsprung von 1984  bis 1996) vier Goldene in Folge in derselben Disziplin holen. Und zwar über 100 m Delphin und 200 m Lagen.

Die  Form von den US Trials, bei denen er sich für Rio qualifiziert hatte, spricht für ihn. Die beiden Jahre nach seinem (vorläufigen) Rücktritt, die im Zeichen der Skandale standen, sind vorbei. Er ist noch auf einmal auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit angelangt -  auch dank seines Trainers Bob Bowman, der ihn ins Wasser zurückgeholt hat.

Und als nicht mehr so verschlossener Mensch aufgetaucht. "Früher war ich der Typ mit den Kopfhörern, der sich abkapselte, nichts von anderen wissen wollte." Jetzt ist er offen -  wie auch kleine Begebenheiten im olympischen Dorf zeigen. "Da habe ich etwa Novak Djokovic gesehen und bin sofort auf ihn zugegangen!" Was er früher nicht gemacht hätte. Phelps: "Novak  ist ein supernetter Typ, es ist cool, ihn getroffen zu haben." Sie wünschten einander viel Glück für die Spiele. Auf ihrer Jagd nach Gold.

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(Bild: KMM)



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