"Missverständnis"

Terror-Fehlalarm in Paris: Eiffelturm evakuiert

Ausland
06.08.2016 08:54

Wegen eines "Missverständnisses" ist es am Freitagabend zu einem Terroralarm am Eiffelturm gekommen. Wie die Pariser Polizeipräfektur mitteilte, gab es eine interne Übung, bei der simuliert wurde - allerdings habe ein Mitarbeiter das Ganze für echt gehalten und Alarm geschlagen. Daraufhin wurde der Eiffelturm evakuiert.

"Es hätte niemand in Sicherheit gebracht werden sollen", hieß es aus der Präfektur der französischen Hauptstadt. Der Chef der Betreibergesellschaft des Eiffelturms (Sete), Bernard Gaudillere, sagte dagegen, ein Mitarbeiter, der für die Durchleuchtung der Taschen der Besucher verantwortlich war, habe etwas "Verdächtiges" zu sehen geglaubt. Der Gegenstand habe einer Pistole geähnelt, sich dann aber als ein harmloses Plastikobjekt entpuppt, so Gaudillere.

"Prinzip der Vorsorge" griff
Zu dem Zeitpunkt sei eine Gruppe von Touristen an der Sicherheitskontrolle gewesen und der Mitarbeiter habe nicht feststellen können, ob der Besitzer der fraglichen Tasche bereits die Kontrolle passiert hatte oder nicht. Daraufhin habe das "Prinzip der Vorsorge" gegriffen, sagte Gaudillere.

Demnach wurde die Polizei gerufen und die Räumung der Touristenattraktion angeordnet. Der Sete-Chef äußerte sich erfreut, dass die "Anleitungen befolgt" worden seien.

Ausnahmezustand: Nationalgarde wird aufgestellt
Nach den Anschlägen in Nizza und Saint-Etienne-du-Rouvray hatte Frankreich den Ausnahmezustand, der eigentlich Ende Juli auslaufen hätte sollte, bis Anfang 2017 verlängert. Für die zahlreichen Großveranstaltungen im Sommer wurden die Sicherheitsauflagen erhöht, eine Reihe von Städten sagte Festivals ab. Darunter waren ein traditionelles Sommerfeuerwerk in Cannes, eine Flugschau in Marseille sowie ein Freiluftkino und ein Basketballturnier in Paris.

Zudem will Präsident Francois Hollande eine Nationalgarde mit 84.000 Reservisten aufbauen. Diese Stärke soll laut Innenministerium bis zum Jahr 2019 erreicht werden. Die Nationalgarde könne dann die bisher vom Militär gestemmten Anti-Terror-Einsätze im Inland übernehmen, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve vor wenigen Tagen. Bis zu 10.000 Soldaten patrouillieren derzeit in französischen Städten, der Einsatz bindet viele Ressourcen des Militärs.

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