US-Präsidentenwahl

Republikaner schicken Donald Trump ins Rennen

Ausland
20.07.2016 06:48

Proteste und innerparteilicher Streit konnten ihn nicht aufhalten: Der umstrittene Milliardär Donald Trump geht für die US-Republikaner ins Rennen um das Weiße Haus. Auf dem Nominierungsparteitag in Cleveland im Bundesstaat Ohio sicherte sich der 70-Jährige am Dienstag die überwältigende Mehrheit der Stimmen. Seine erste Reaktion kam über sein Lieblingsmedium Twitter: Die Nominierung sei eine "große Ehre", er werde "hart arbeiten und euch nie im Stich lassen".

Für Trump stimmten 1725 Delegierte, erforderlich waren 1237 Stimmen. Der Nächstplatzierte, Senator Ted Cruz aus Texas, kam auf 475. Der Schlüsselmoment der Auszählung kam, als Trump die Schwelle zur absoluten Mehrheit überschritt. Sein ältester Sohn war es, der in diesem Moment im Namen des Bundesstaates New York ans Mikrofon trat und die Nominierung seines Vaters verkündete. "Glückwunsch, Dad, wir lieben dich!" rief Donald Trump junior. Dabei war er von den anderen drei erwachsenen Kindern des New Yorker Immobilienmoguls, Eric, Ivanka und Tiffany, umgeben.

In der Sportarena in Cleveland wurde neben Trump der 57-jährige erzkonservative Gouverneur von Indiana, Mike Pence, gewählt, der Vizepräsident werden soll. Zum Abschluss des Konvents am Donnerstag soll Trump seine Nominierung feierlich mit einer großen Rede annehmen.

Anti-Trump-Lager scheiterte mit Alternativkandidaten
Zum Auftakt am Montag waren die Spannungen zwischen Trumps Anhängern und Gegnern offen zutage getreten. Das Anti-Trump-Lager scheiterte mit einem Antrag, in letzter Minute doch noch einen alternativen Bewerber zur Wahl stellen zu können. Später stieß die Rede von Trumps Ehefrau Melania auf Kritik, da sie in Teilen stark einer Rede ähnelte, die Michelle Obama 2008 bei der Nominierung ihres Manns Barack zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten hielt.

Video: Trumps Frau kopiert Rede von First Lady

Wie zerrissen die Republikaner wegen Trump sind, hatte sich bereits während der Vorwahlen gezeigt. Trump sorgte unter anderem mit Forderungen nach einer Mauer zwischen Mexiko und den USA und einem Einreiseverbot für Muslime sowie mit frauenfeindlichen Aussagen für Aufschreie. Das änderte nichts daran, dass er einen Konkurrenten nach dem anderen aus dem Feld schlug. Besonders im Establishment der Partei, von dem viele Vertreter gar nicht erst zum Parteitag anreisten, kommt der streitbare Unternehmer nicht gut an.

"Wir sind nur Statisten in dieser Fernsehsendung"
Trumps Nominierung wurde dann auch nicht von allen Delegierten bejubelt. "Das ist eine inszenierte Fernsehsendung - und wir sind darin nur Statisten", machte einer der Trump-Gegner, Beau Correll aus dem Bundesstaat Virgina, seinem Unmut Luft.

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