Unverhofft kommt oft! Im Zuge der Sanierung der katholischen Kirche von Afritz stießen Archäologen nun auf Mauerreste einer bisher absolut unbekannten Vorgängerkirche. Damit müssen große Teile der Geschichte von Afritz neu geschrieben werden.
Das Gotteshaus der Gegendtaler Gemeinde gleicht derzeit einer Großbaustelle - und das ist gut so. Ohne die Sanierung wären die Archäologen des "Fiale"-Expertenteams wohl nie auf die Mauerreste gestoßen. Astrid Steinegger: "Wir konnten eine 70 Zentimeter breite, von Westen nach Osten verlaufende Mauer freilegen. Sogar ein kleiner Rest des Kalkestrichs wurde von uns gefunden."
Der archäologisch-historische Befund war bald klar: Aufgrund der Lage und Tiefe der Mauer ist davon auszugehen, dass es sich um die Reste einer Vorgängerkirche handelt. Astrid Steinegger: "Alles deutet auf einen romanische Ursprung hin. Das heißt, wir reden hier von der Zeit vor dem Jahr 1300."
Afritz dürfte damit auch viel älter sein, als es die erste Urkunde von 1450 bezeugt. Denn ohne Siedlung hätten die Menschen an dieser Stelle auch keine Kirche errichtet. Bürgermeister Max Linder ist begeistert: "Das ist ein toller Fund, der den Archäologen da gelungen ist."
Das entdeckte romanische Gotteshaus dürfte im 15. Jahrhundert verfallen und durch einen Neubau ersetzt worden sein. Archäologin Steinegger: "Der erlitt bei einem Erdbeben im 17. Jahrhundert schwere Schäden. Das gotische Gewölbe stürzte sein. Das nutzte man für eine Modernisierung, sprich Barockisierung."
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