Heftige Unwetter

Hochwasseralarm an der Enns in Oberösterreich

Österreich
14.07.2016 14:10

Die anhaltenden starken Regenfälle sorgen nun auch für einen ersten großen Hochwasseralarm. Im oberösterreichischen Steyr hat die Feuerwehr in der Nacht auf Donnerstag die Bürger mit einem dreiminütigen Warnton alarmiert, weil die Enns im Stadtzentrum die Hochwasser-Vorwarnstufe überschritten hat. Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, habe der Pegel die Höhe von 5,05 Metern erreicht.

Die Alarmierung richtete sich vor allem an Autobesitzer, die ihre Fahrzeuge am Enns-Kai geparkt haben.

Die meisten Autos seien nach dem um 3.45 Uhr ausgelösten Alarm bereits weggestellt worden. Mit Überflutungen sei zu rechnen, wenn die Enns einen Stand von 5,30 Metern überschreite. Das könnte schon im Laufe des Tages passieren, hänge aber von den Regenfällen ab, hieß es.

Hochwassergefahr auch am Inn und an der Donau
Die Einsatzkräfte stellten sich auch darauf ein, dass es am Inn und an der Donau zu einem Hochwasseralarm kommt. In Schärding wurde daher seitens der Feuerwehr mit dem Aufstellen des mobilen Hochwasserschutzes am Inn begonnen. Dort sowie in Mauthausen an der Donau sei im Laufe des Tages "mit einem Erreichen der Warngrenzen zu rechnen". Der Hydrografische Dienst des Landes sieht allerdings nur dann große Gefahr, wenn die Niederschläge in den kommenden Tagen länger anhalten und großflächig ausfallen sollten. Am Donnerstag sei das laut Prognose nicht der Fall.

Aufräumarbeiten in Tirol
Im oberösterreichischen Bad Ischl ließ der Regen zwar die Pegel des Traun- und des Ischlflusses steigen, die Warnstufe sei aber außer Reichweite, berichtete die dortige Freiwillige Feuerwehr. Die Kaiserstadt stand auch am Donnerstag noch im Zeichen der Aufräumarbeiten nach dem Unwetter vom Dienstagabend. Die Stadtgemeinde und private Unternehmen arbeiteten auf Hochtouren, um den Normalzustand auf den Straßen und Wegen so schnell wie möglich herzustellen. Das könnte allerdings noch mehrere Tage oder gar Wochen dauern.

Auch die Behebung der Schäden an den Häusern war im Gange, ebenso wie die Forstarbeiten in den Wäldern, wo der Wind unzählige Bäume umgeworfen oder geknickt hatte. Immerhin wurden die Ischler Feuerwehren und Feuerwachen nicht zu neuen Alarmen gerufen.

Straßen in Kärnten gesperrt
Heftige Unwetter gingen in der Nacht auch in Kärnten nieder und machten die Wurzenpass-Bundesstraße (B109) an der Grenze zu Slowenien unpassierbar. Die Straße sei wegen entwurzelter Bäume und Überflutungen für den gesamten Verkehr gesperrt worden, teilte die Landespolizeidirektion mit.

Besonders schwer getroffen wurde der Bezirk St. Veit bzw. Straßburg im Gurktal: Hier wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und so mehrere Straßen blockiert.

Auch das Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr wurde von einem Baum getroffen und das Dach schwer beschädigt. Die Stadtpfarrkirche stand aufgrund des Starkregens unter Wasser. Zudem gab es Stromausfälle wegen umgeknickter Masten.

35-Jähriger von Fichte getroffen
In Pöckau im Bezirk Villach-Land beschädigte ein umgestürzter Baum einen unbesetzten Reisebus schwer. In Rosegg im selben Bezirk gab es auch einen Verletzten zu beklagen: Ein 35-jähriger Betreuer eines Kindercamps wurde von einer 20 Meter hohen umstürzenden Fichte getroffen. Er erlitt Verletzungen an Kopf und Oberkörper und wurde ins Spital eingeliefert. Insgesamt mussten die Kärntner Feuerwehren seit Mittwochabend rund 200-mal zu Unwettereinsätzen ausrücken, hieß es Donnerstagfrüh.

Reihenweise Murenabgänge in der Steiermark
Auch die Steiermark blieb nicht verschont: Nach den tagelangen Regenfällen kam es im obersteirischen Bezirk Liezen reihenweise zu Murenabgängen. Betroffen war etwa die L713 bei Krumau zwischen Admont und Trieben, die gesperrt werden musste, und die Schoberpass-Bundesstraße B113 bei Selzthal, berichtete der Bereichsfeuerwehrverband Liezen am Donnerstag.

Durch den vom Wasser aufgeweichten Boden komme es vermehrt zu kleineren und größeren Murenabgängen sowie der Entwurzelung von Bäumen, die wenig Halt fänden, hieß es. So stürzte etwa im südoststeirischen Mureck ein Baum auf ein Wirtschaftsgebäude und beschädigte das Dach, von einem weiteren Baum landete der Wipfel auf einem Hausdach.

Insgesamt wurden bis Donnerstagfrüh knapp 100 Einsätze der Feuerwehr gezählt.

Murpromenade aus Sicherheitsgründen gesperrt
In den Morgenstunden ließ die Stadt Graz aus Sicherheitsgründen die Murpromenade sperren. Der Wasserstand war aufgrund der Regenfälle deutlich angestiegen. Es bestehe wegen der hohen Strömungsgeschwindigkeit "absolute Lebensgefahr", hieß es.

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