GP in Silverstone

Hamilton “daheim” souverän ++ Rosberg bestraft

Sport
10.07.2016 19:38

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton ist der Favoritenrolle in seiner englischen Heimat in Silverstone vollauf gerecht geworden. Der 31-Jährige setzte sich am Sonntag vor Red-Bull-Jungstar Max Verstappen (NED) und seinem Mercedes-Rivalen Nico Rosberg (GER) durch. Dieser Endstand wurde allerdings erst Stunden nach dem Zieleinlauf fixiert, denn auf der Strecke war eigentlich Rosberg Zweiter geworden. Aufgrund einer Verletzung der Bestimmungen zum Boxenfunk wurde der WM-Gesamtführende allerdings mit einer 10-Sekunden-Strafe belegt, wodurch er einen Platz verlor. Für Hamilton war es der 47. Formel-1-Sieg und der vierte in dieser Saison!

In der WM-Gesamtwertung blieb Rosberg dank Platz drei in Führung, allerdings verringerte sich der Vorsprung von elf Punkten auf lediglich einen Zähler. "Ich bin so glücklich. Ich weiß nicht, ob ihr glücklicher sein könnt als ich", jubelte Hamilton auf dem Siegerpodest und applaudierte den Fans: "Ich bin so dankbar, dass ihr alle heute gekommen seid. Wir haben die besten Fans hier." "Gratulation an Lewis. Er hat einen tollen Job an dem ganzen Wochenende gemacht", konnte Rosberg am Ende nur Beifall spenden. "Ich bin nicht an ihn herangekommen."

Zuschauer buhen Renn-Dritten Rosberg aus
Der Deutsche hatte in der Schlussphase des ersten Rennens nach dem verschärften Verhaltenskodex bei Mercedes mit einem Teilversagen des Getriebes zu kämpfen. Das bekam er von seiner Box mitgeteilt, die wegen des Sicherheitsrisikos eine Verletzung der Funkregeln in Kauf nahm. Bei der Siegerehrung wurde Rosberg ausgebuht - eine Revanche für entsprechende Unmutsäußerungen der Zuschauer vor einer Woche in Spielberg gegenüber Hamilton.

Verstappen: "Wir hatten eine tolle Geschwindigkeit"
Verstappen, der Zweite von Spielberg, war nach dem zweiten Podestplatz in Serie und dem dritten in seiner Karriere hoch zufrieden. "Wir hatten eine tolle Geschwindigkeit und ich bin dankbar für so ein großartiges Auto", sagte der Youngster. Daniel Ricciardo wurde im zweiten Red Bull Vierter, Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen belegte vor den beiden Force India von Sergio Perez und Nico Hülkenberg den fünften Rang.

Einen Sonntag zum Vergessen erlebte Sebastian Vettel, der für einen verbotenen Getriebewechsel mit einer Fünf-Plätze-Rückversetzung und damit Position elf in der Startaufstellung bestraft worden war. Wegen eines harten Überholmanövers gegenüber Felipe Massa bekam der Deutsche auch noch eine Zeitstrafe aufgebrummt. Am Ende musste er sich mit Platz neun begnügen.

Hamilton: "Dieses Rennen ist nie ganz einfach"
Das Rennen war auf regennassem Asphalt hinter dem Safety Car gestartet worden. Die Strecke trocknete anschließend nie komplett auf, so dass der Silverstone Circuit stellenweise extrem rutschig war. Das führte zu zahlreichen Drehern, die aber größtenteils folgenlos blieben. Wetterkapriolen sind in der Heimat des englischen Motorsports aber nichts Außergewöhnliches. "Dieses Rennen ist nie ganz einfach. Die Aufs und Abs machen den Großbritannien-GP zum besten Rennen in der Welt", verkündete Hamilton.

Packendes Duell zwischen Rosberg und Verstappen
Nachdem Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer den Kurs verlassen hatte, wechselten die Fahrer reihenweise auf Intermediates und ein paar Minuten später auf Trockenreifen. Während Pole-Mann Hamilton seine Soloflucht startete, setzte Verstappen Rosberg unter Druck. "Max hat mich erwischt auf Intermediates", erklärte Rosberg. In der 16. Runde überholte Verstappen den WM-Führenden mit einem brillanten Manöver. Dabei ging der Niederländer nach einer Unsicherheit des Deutschen außen vorbei. In der 38. Runde konterte Rosberg und holte sich Platz zwei vorerst zurück. "Es war ein cooles Duell", sagte Rosberg.

Mercedes mit riskantem Boxenfunk an Rosberg
Gegen Ende des zehnten Saisonlaufs traten allerdings - wieder einmal - technische Probleme auf: Der Deutsche bekam von der Mercedes-Box mitgeteilt, dass er den siebenten Gang vermeiden solle und wie er das Problem beheben könne. Nach Ansicht der Teamleitung hatte man aufgrund des Sicherheitsrisikos damit nicht gegen die strengen Funkregeln verstoßen. "Es gibt Ausnahmen, was man sagen darf. Meiner Meinung nach haben wir das richtig gemacht", sagte Team-Aufsichtsrat Niki Lauda im ORF-Interview.

Das Endergebnis:
1. Lewis Hamilton (GBR)        Mercedes      1:34:55,831 Std.
2. Max Verstappen (NED)      Red Bull               +8,250 Sek.
3. Nico Rosberg (GER)          Mercedes             +16,911
4. Daniel Ricciardo (AUS)      Red Bull               +26,211
5. Kimi Räikkönen (FIN)         Ferrari                 +1:09,743 Min.
6. Sergio Perez (MEX)          Force India           +1:16,941
7. Nico Hülkenberg (GER)      Force India           +1:17,712
8. Carlos Sainz jr. (ESP)       Toro Rosso            +1:25,858
9. Sebastian Vettel (GER)     Ferrari                  +1:31,654
10. Daniil Kwjat (RUS)          Toro Rosso            +1:32,600
11. Felipe Massa (BRA)         Williams                +1 Runde
12. Jenson Button (GBR)       McLaren               +1 Runde
13. Fernando Alonso (ESP)    McLaren               +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN)       Williams                +1 Runde
15. Felipe Nasr (BRA)           Sauber                 +1 Runde
16. Estesp;           +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DEN)   Renault               +2 Runden

Ausgeschieden: Marcus Ericsson (SWE/Sauber), Romain Grosjean (FRA/Haas), Rio Haryanto (INA/Manor), Jolyon Palmer (GBR/Renault), Pascal Wehrlein (GER/Manor)

Schnellste Runde: Nico Rosberg (GER/Mercedes) 44. Runde, 1:35,548, Durchschnitt : 221,960 km/h

Der Stand in der Fahrer-WM:
1. Nico Rosberg (GER)          Mercedes      168
2. Lewis Hamilton (GBR)        Mercedes      167
3. Kimi Räikkönen (FIN)         Ferrari          106
4. Daniel Ricciardo (AUS)       Red Bull        100
5. Sebastian Vettel (GER)     Ferrari            98
6. Max Verstappen (NED)      Red Bull          90
7. Valtteri Bottas (FIN)         Williams          54
8. Sergio Perez (MEX)           Force India     47
9. Felipe Massa (BRA)           Williams          38
10. Romain Grosjean (FRA)     Haas              28
11. Nico Hülkenberg (GER)      Force India     26
12. Carlos Sainz jr. (ESP)       Toro Rosso     26
13. Daniil Kwjat (RUS)           Toro Rosso      23
14. Fernando Alonso (ESP)     McLaren         18
15. Jenson Button (GBR)        McLaren          13
16. Kevin Magnussen (DEN)    Renault            6
17. Pascal Wehrlein (GER)      Manor              1
18. Stoffel Vandoorne (BEL)    McLaren          1

Der Stand in der Konstrukteurs-WM:
1. Mercedes      335
2. Ferrari          204
3. Red Bull        198
4. Williams         92
5. Force India    73
6. Toro Rosso     41
7. McLaren        32
8. Haas             28
9. Renault           6
10. Manor           1

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(Bild: KMM)



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