Finale in Wimbledon

Murray im Finale gegen Raonic erstmals Favorit

Sport
09.07.2016 18:11

Es ist nicht das Wimbledon-Finale, mit dem zu rechnen gewesen wäre - doch nun hat der Kanadier Milos Raonic die Chance auf seinen Premieren-Titel, der Brite Andy Murray will dagegen bereits zum zweiten Mal in Wimbledon triumphieren. Beide haben prominente frühere Tennis-Größen in ihrem Betreuerstab.

Roger Federer ausgeschieden, Novak Djokovic längst abgereist - und dennoch wird es ein Wimbledon-Finale voller Historie, Pathos und Stars. Andy Murray und Milos Raonic machen an diesem Sonntag (15 Uhr) die Nachfolge des serbischen Branchenprimus Djokovic unter sich aus. Als erster kanadischer Tennisprofi steht Aufschlag-Experte Raonic im Herren-Endspiel eines Grand-Slam-Turniers und hofft auf seinen Premierentitel. "Ich bin noch nicht fertig", kündigte der 25-Jährige an.

Murray: "Für britische Spieler ist das der größte Wettbewerb"
Murray will bei seinem Heimturnier das Publikum faszinieren und ein zweites Mal die großen Sehnsüchte stillen. 2013 begeisterte der Weltranglisten-Zweite, als er als erster Brite seit 77 Jahren die Wimbledon-Trophäe gewann. "Es würde mir so viel bedeuten", sagte Murray. "Für britische Spieler ist das von klein auf der größte Wettbewerb. Ein Grand-Slam-Finale vor Heimpublikum zu spielen, ist sehr, sehr selten. Es gibt nicht viele Spieler, die diese Möglichkeit bekommen. Dieses Finale fühlt sich deshalb noch spezieller an."

Bärenstarker Auftritt im Halbfinale gegen Berdych
Zum elften Mal tritt er in einem Endspiel eines der vier bedeutendsten Turniere an, damit löste er Fred Perry als britischen Rekordhalter ab. Zum ersten Mal trifft der 29-Jährige nicht auf Djokovic oder Federer und geht damit erstmals als Favorit in ein Grand-Slam-Endspiel. Sein Auftritt im Halbfinale gegen Tomas Berdych unterstrich das. Murray setzte sich mit 6:3, 6:3, 6:3 durch und machte dabei nur neun unerzwungene Fehler. Wimbledon reiht sich für Murray in eine bisher beeindruckende Saison, in diesem Jahr erreichte er bei jedem Grand-Slam-Turnier das Finale. "Aber Milos ist ein sehr harter Gegner. Er hat heuer auf Rasen sehr gut gespielt und den Finaleinzug mit einem Sieg gegen den vielleicht besten Spieler im Turnier verdient", meinte Murray.

Raonic hofft auf Revanche für Niederlage in Queens
Die beiden Endspiel-Teilnehmer trafen zuletzt im Finale des Vorbereitungsturniers in Queens aufeinander, das der britische Favorit mit 6:7(5), 6:4, 6:3 für sich entschied. Schon damals hoffte Raonic auf eine Neuauflage des Duells. "Ich sagte ihm damals, ich hoffe in ein paar Sonntagen eine Revanche zu bekommen", sagte Raonic. Aus den bisher letzten fünf Duellen ging jeweils Murray als Sieger hervor. Insgesamt führt Murray im Head-to-Head mit 6:3. Raonic bekam nach seinem Fünfsatz-Sieg gegen Federer viel Lob vom siebenmaligen Wimbledon-Champion aus der Schweiz.

Federer lobt Weiterentwicklung von Rasenspiel von Raonic
"Er hat sein Spiel in den letzten vier Jahren stark verändert. Als ich früher auf Rasen gegen ihn spielte, war es meistens dasselbe: Ein erster Aufschlag nach dem anderen von meiner Seite und auch von seiner Seite. Seit zwei, drei Jahren macht er mehr Returns und seit eineinhalb Jahren fühlt er sich auch am Netz wohler", analysierte Federer. Der Schweizer musste seine Rekordjagd auf den achten Titel hingegen auf das nächste Jahr verschieben. Boris Beckers Schützling Djokovic ist gar schon seit dem vergangenen Wochenende aus dem Rennen.

McEnroe hat positiven Einfluss auf Kanadier Raonic
Statt Becker spielen so die beiden ehemaligen Grand-Slam-Protagonisten John McEnroe und Ivan Lendl Nebenrollen. Vor allem auf psychologischer Ebene sollen sie den beiden Rechtshändern weiterhelfen. So engagierte der kanadische Weltranglisten-Siebente Ex-Star McEnroe für die Rasensaison, obwohl bereits der ehemalige French-Open-Sieger Carlos Moya zu seinem Stab gehört. Und obwohl McEnroe in Wimbledon weiterhin in Anzug und Schlips als Co-Kommentator arbeitet. "So ist es halt. So haben wir uns geeinigt", sagte Raonic. "Er hat einen positiven Einfluss auf mich."

Murray gewann mit dem mittlerweile 56-jährigen Lendl seine bisher einzigen beiden Grand-Slam-Titel in Wimbledon und bei den US Open. Seit Mitte Juni haben die beiden wieder zusammengefunden. "Allein seine Präsenz hilft mir", bekannte der Schotte. Lendl entschied in den 1980ern und Anfang der 1990er-Jahre 21 von 36 Duellen mit McEnroe für sich. Wimbledon als Spieler gewann er dagegen nie, der jetzt 57-jährige McEnroe schaffte es dreimal.

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(Bild: KMM)



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