Luftkampf-Simulation

KI schießt erfahrenen Air-Force-Piloten ab

Digital
29.06.2016 16:05

Gegen diese Software sind selbst erfahrene Piloten chancenlos: Absolventen der Universität Cincinnati haben eine künstliche Intelligenz namens Alpha entwickelt, die im simulierten Luftkampf gegen einen ehemaligen Air-Force-Piloten ungeschlagen bzw. ungetroffen blieb. Künftig, so die Hoffnung ihrer Schöpfer, könnte die KI Piloten ausbilden oder sogar selbst Kampfjets steuern.

Gene Lee, ehemaliger Oberst der Air Force, ist bereits seit den frühen 1980er-Jahren im Simulator gegen künstliche Intelligenzen geflogen, doch gegen Alpha war selbst er chancenlos: Während ihn die KI im virtuellen Luftgefecht immer und immer wieder abschießen konnte, landete er selbst nicht einen Treffer.

"Aggressivste KI, die ich bislang erlebt habe"
Dementsprechend beeindruckt zeigt sich Lee von der Leistung der KI. Die meisten KIs könne ein erfahrener Pilot richtig fertig machen, wenn er weiß, was er tut, so Lee laut einer Mitteilung der Universität. Doch Alpha sei "die aggressivste, reaktionsfreudigste, dynamischste und glaubwürdigste KI, die ich bislang erlebt habe." Nach den stundenlangen Simulatorflügen gegen die KI habe er sich "müde, leer gesaugt und geistig erschöpft gefühlt". "Es mag zwar nur eine künstliche Intelligenz sein, aber sie stellt eine echte Herausforderung dar", schilderte Lee.

Billig-PC reicht für Alpha-Algorithmus
Was die KI neben ihrer Treffsicherheit noch auszeichnet: Sie benötigt für ihre Berechnungen keinerlei Supercomputer. Im Gegenteil: Die Absolventen der Universität Cincinnati brachten sie auf einem Raspberry-Pi-Rechner zum Laufen, der gerade einmal 35 Dollar kostet. Das Geheimnis dahinter: Der Alpha-Algorithmus nähert sich Problemen wie ein Mensch.

KI nähert sich Problemen wie ein Mensch
Anstatt haufenweise Daten abzugleichen, berücksichtige er nur wenige grobe Ideen, erläutern die Forscher und verweisen als Beispiel auf einen Football-Spieler. Dieser würde bei einer Konfrontation mit dem Gegner auch nicht Statistiken über dessen Spielverhalten abrufen, sondern diesen vielmehr als "richtig gut und größer, aber langsamer als ich" einstufen.

Virtueller Flügelmann
Dabei ist Alpha noch dazu unglaublich schnell - über 250 Mal schneller als der Mensch, versprechen ihre Schöpfer. Deshalb soll die KI künftig nicht nur einen wichtigen Part bei der Ausbildung angehender Piloten einnehmen, sondern diesen eines Tages als virtueller Flügelmann im Kampf auch unter die Arme greifen, wenn nicht sogar selbst das Flugzeug steuern.

Eine KI wie Alpha könnte gleichzeitig Dutzenden feindlichen Raketen ausweichen, präzise Schüsse auf mehrere Ziele abgeben, Aktionen von Team-Kollegen koordinieren und aus der Beobachtung der feindlichen Taktiken und Fähigkeiten lernen, heißt es in der Mitteilung der Uni.

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