Pflegenotstand

300 Millionen für Omas und Opas

Oberösterreich
22.08.2006 18:36
„Wenn wir jeden alten Menschen daheim so betreuen wollen, wie er es will, muss uns das in Oberösterreich halt 300 statt 100 Millionen Euro im Jahr wert sein“, hält Soziallandesrat Josef Ackerl den Pflegenotstand für einen Geldnotstand: „Wir können nicht mehr Pflegerinnen ausbilden, weil wir nicht mehr beschäftigen und bezahlen können.“

Der Rote träumt von unerschwinglichen skandinavischen Modellen als einzige Alternative zu den illegalen ausländischen 24-Stunden-Schwestern: „Wenn man sie legalisiert, müssten auch alle andere Berufe rund um die Uhr arbeiten dürfen“, sagt Ackerl ideologisch, fügt aber pragmatisch hinzu, dass Oberösterreich ohne Pfusch sicher um hunderttausend Wohnhäuser ärmer wäre: „Arme Leute können sich auch billige Ausländerinnen nicht leisten, die oft als Dienstmädchen und nicht als Krankenschwestern dienen.“

Ackerl will deshalb lieber das betreute Wohnen ausbauen, die regulären mobilen Pflegedienste verstärken und deren Einsatzstunden erhöhen: „Für mehr Besuche und mehr Betreuung der Patienten daheim muss sich die öffentliche Hand schon zwei bis vier Stunden täglich leisten können.“

Das Problem sei lösbar: Wer keine Pflege brauche, benötige kein neues, teures Alten- und Pflegeheim. Aber gebrechlichen und gefährdeten PatientInnen will Ackerl die Angst und Scheu vor einer Übersiedlung nehmen: „Wir müssen in unseren Heimen ein Probewohnen ermöglichen.“

 

 

Foto: Chris Koller

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