FP-Parteitag:

Ein (b)lauer Obmannwechsel

Kärnten
04.06.2016 22:02

BZÖ, FPK, FPÖ: Im Klagenfurter Konzerthaus haben Kärntens Freiheitliche schon viele geschichtsträchtige Parteitage abgehalten. Auch Samstag ging es rund: Gernot Darmann löste Obmann Christian Ragger ab. Mit 84,1 Prozent fiel die Wahl bescheiden aus. Für Klagenfurts Stadtrat Wolfgang Germ setzte es eine Abfuhr.

"Ich lege mich auf keinen Prozentsatz fest. Ein nordkoreanisches Ergebnis wird es ja sicher nicht geben." - Schon vor dem Einmarsch versuchte Darmann, die Erwartungen zu drosseln. Dabei hatten seine Getreuen alles für eine glanzvolle Hofübergabe hergerichtet. Bundeschef Heinz-Christian Strache war gekommen, um die 246 Delegierten in einer knapp einstündigen (!) Rede einzuschwören.

Der neue blaue "Popstar" Norbert Hofer ließ per Videobotschaft ausrichten, "dass die FPÖ wieder in der Lage ist, den Landeshauptmannsessel zurückzuholen."

Und der scheidende Obmann Christian Ragger, der mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde ("als Mensch macht man Fehler, ich bitte um Nachsicht"), betonte, "dass wir die Partei wieder groß gemacht haben. Ich bin mir sicher: Gernot, du wirst es gut machen!"

Darmann selbst wetterte vor allem gegen "Noch-Landeshauptmann" Kaiser, der nur noch "ein Erfüllungsgehilfe für Wien" sei, sowie gegen die rot-schwarz-grüne "Stillstandskoalition", die Kärnten in den Rücken falle.

Die FP sei "auf der Überholspur" und wolle auch den Landeshauptmann stellen: "Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir wieder die Nummer eins werden."

Allerdings wird der passionierte Jäger auch seine eigenen Gefolgsleute noch überzeugen müssen. Mit 84,1 Prozent fiel Darmanns Wahl bescheiden aus.

Er zeigt sich demütig: "Ich möchte in Zukunft auch jene überzeugen, die mich heute noch nicht gewählt haben."

Sein Einzug in die Landesregierung ist jedenfalls besiegelt. Am 23. Juni beerbt er Ragger als Landesrat.

Germ verpasste Hürde

Zum Paukenschlag kam es bei der Wahl der sechs Stellvertreter des Parteiobmanns: Klagenfurts FP-Chef Wolfgang Germ erhielt nur 96 Stimmen und scheiterte damit an der 50-Prozent-Hürde. Das habe es laut Parteikennern noch nie gegeben.

"Mit diesem Ergebnis hatte ich natürlich nicht gerechnet. Wenn ich vom Volk derart abgewählt werden würde, würde ich nach so einem Ergebnis gehen", so Germ zur "Krone".

Er wolle sich nun "zu hundert Prozent" auf die Arbeit in der Stadt konzentrieren.

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