Brautaufwecken oder Hochzeitsschießen heißt der Brauch, am Morgen vor einer Trauung zu „böllern“. Das hatten auch zehn Freunde eines Paars in Gosau am Samstag in der Früh beim Haus der Braut vor. Um sechs Uhr schossen sie die ersten Sicherheitsböller und Knallpatronen ab, eineinhalb Stunden später sollte ein besonders dumpfer Knall folgen. Dafür hatte einer aus der Gruppe einen alten, 20 Zentimeter hohen Eisenschießbecher mitgebracht. Das Loch in der Mitte wurde mit Schwarzpulver gefüllt und dann mit Sägespänen gestopft.
Verhängnisvoller Fehler: Weil das Gemisch feucht war, dürften es die Männer mit der Flamme eines Feuerzeugs getrocknet haben.
Beim Weiterstopfen muss sich dann ein Funke entzündet haben. Das Schwarzpulver explodierte und verbrannte dem 38-jährigen Koch Fritz W. aus Gosau das Gesicht und den Oberkörper. Die Stichflamme erfasste auch den daneben stehenden Tischler Gerhard G. (28), verletzte ihn.
Erst sechs Tage zuvor war in Bad Kreuzen Manuel P. (17) beim Hochzeitsschießen verletzt worden.
Symbolfoto
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