Tragisher Unfall

Trauer am Todesfluss in Sibirien

Oberösterreich
18.08.2006 17:51
„Wir wollen dort Abschied nehmen, wo unser Sohn verunglückt ist.“ Annemarie (62) und Rudolf Schütz (68) aus Gramastetten planen, zum Todesfluss nach Sibirien zu reisen, wo ihr Sohn Martin (37) ertrunken ist. Er und sein Reiseleiter wollten einen gekenterten Bootsfahrer retten, stürzten ins Wasser. Die Leiche des Gemeindevorstands und Weltenbummlers wurde nicht gefunden.

In Gramastetten engagierte sich Martin Schütz als Baseball-Trainer, im Turnverein, war im Umwelt- und Kulturausschuss und hätte nächste Woche die Schlüssel für seine neue Eigentumswohnung bekommen. Dort wollte der Landesbeamte nach seiner Rückkehr mit seiner Freundin einziehen. Soweit kam es nicht. Seine fünf Freunde aus Gramastetten und Walding mussten zusehen, wie der in der Gemeinde hoch angesehene und als nächster VP-Vizebürgermeister gehandelte 37-Jährige in den Fluss Tschuja stürzte. Die zehn Grad kalten Fluten verschluckten ihn und den russischen Reiseführer, während der gekenterte Bootsfahrer gerettet werden konnte.

„Wir klammern uns natürlich an die kleine Hoffnung, dass Martin ans Ufer gekommen ist und noch lebt.“ Deshalb wird es erst in etwa zwei Wochen ein großes Requiem für ihn geben, sagt sein Vater Rudolf (68). Von ihm und Mama Annemarie (62) hat Martin das Reisefieber geerbt. Die Eltern haben schon 58 Länder bereist, ihr Sohn war unter anderem in der Antarktis, in Latein- und Nordamerika, Australien, Japan und China und als Reserve-Offizier im UNO-Einsatz in Zypern und im Kosovo. „Meist reiste Martin alleine. In Peru haben sie ihn zweimal überfallen. Jetzt waren wir froh, dass er in einer Gruppe unterwegs war. Wir dachten, dass nichts passieren kann“, trauern die Eltern.

 

 

Repro: Markus Schütz

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