20.000 Betroffene

Ecuador bittet nach Vulkanausbruch um Hilfe

Ausland
19.08.2006 16:13
Nach dem Ausbruch des Vulkans Tungurahua in Ecuador sind etwa 20.000 Menschen aus der unmittelbaren Umgebung des "Schwarzen Riesen" dringend auf Hilfe angewiesen. Präsident Alfredo Palacio bat die internationale Staatengemeinschaft um Lebensmittel, Medikamente sowie Geld und Material für die Bewohner von sieben ganz oder teilweise zerstörten Dörfern unterhalb des 5.020 Meter hohen Vulkans.

Bei zahlreichen Häusern sind die Dächer unter der Last der Vulkanasche eingestürzt, es gibt keinen Strom und das Trinkwasser ist ungenießbar. Der Vulkan hatte bei dem Ausbruch in der Nacht zu Donnerstag etwa 20 Millionen Kubikmeter Asche und Gestein in die Luft geschleudert.

Mindestens fünf Tote
Die überwiegend von der Landwirtschaft lebenden Menschen rund um den Tungurahua 250 Kilometer südlich von der Hauptstadt Quito stehen vor dem Nichts. Mehr als 11.000 Hektar mit Mais, Kartoffeln, Gemüse und Getreide bepflanzte Äcker sowie alle Weideflächen sind von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Bauern irrten mit ihrem Vieh auf der Suche nach Futter durch die Berge, die unter der Asche wie eine merkwürdig grau verschneite Winterlandschaft aussahen. Palacio erklärte drei Provinzen zum Katastrophengebiet. Mindestens fünf Menschen waren bei der Eruption ums Leben gekommen. Etwa 4.000 Menschen waren in Notunterkünften untergebracht.

Relative Ruhe ganz plötzlich vorbei
Im Fernsehen waren Menschen mit Atemmasken zu sehen, die mit Besen Vulkanasche zusammenkehrten und ihre Habseligkeiten aus eingestürzten Häusern zu bergen versuchten. Vor allem Kinder und ältere Menschen klagten über Atembeschwerden. Zahlreiche Inlandsflüge mussten abgesagt werden, weil sich eine mehrere Kilometer hohe Staub- und Aschewolke bis zum Pazifik ausbreitete. Der letzte größere Ausbruch des Tungurahuas wurde 1999 registriert. Nach sieben Jahren relativer Ruhe war der Vulkan im Juli wieder aktiv geworden. Experten warnten vor der Gefahr weiterer Eruptionen.

 

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