Dramatische Prognose

Zentralmatura: Bis zu 70% mit “Fleck” in Mathe

Österreich
19.05.2016 07:28

Bis zu 70 Prozent mit einem "Fleck" in Mathematik - so dramatisch könnte dieses Jahr die Zentralmatura ausgefallen sein. Von der Bundesschülervertretung heißt es zwar, dass erste Rückmeldungen der Lehrer an ihre Schüler über die Resultate "sehr unterschiedlich" gewesen seien und dass man sich "extrem schwer mit der Einschätzung" tue. Jedenfalls rechnet offenbar ein Drittel der Schüler mit einer negativen Beurteilung in zumindest einem der Fächer.

Die derzeitigen Prognosen basieren auf Rückmeldungen der Lehrer und noch nicht auf konkret mitgeteilten Noten. Die Notenkonferenzen finden alle erst in der kommenden Woche statt. Manche Pädagogen versuchen nämlich, ihren Schülern möglichst früh eine zu erwartende negative Note mitzuteilen, damit sie sich auf die Kompensationsprüfungen am 6. und 7. Juni vorbereiten können. Bei dieser Gelegenheit kann ein Fünfer ausgebessert werden.

Ein Drittel der Schüler rechnet mit Fünfer
Das Spektrum reiche jedenfalls von Klassen mit voraussichtlich 70 Prozent Fünfern etwa in Mathematik bis zu anderen, wo es überhaupt keine Probleme gegeben habe, hieß es von der Schülervertretung. Diese hat eine Online-Umfrage gestartet, bei der genauere Daten erhoben werden sollen. Bei bisher mehr als 200 Rückmeldungen erwartete dabei rund ein Drittel der Schüler eine negative Note. "Wir warten aber noch auf halbwegs repräsentative Rücklaufquoten", so Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda.

Außerdem soll dabei erhoben werden, ob und inwieweit sich der unterschiedlich erlaubte Technologieeinsatz ausgewirkt hat - manche Maturanten konnten etwa die Deutsch-Matura am Computer schreiben bzw. bei Mathematik ein Computerprogramm verwenden, während andere nur auf Papier arbeiten und einen Taschenrechner verwenden durften.

Die kompletten Aufgaben aus Teil 1 und Teil 2 der
Zentralmatura "Mathematik" 2016

Noch keine offiziellen Rückmeldungen gibt es auch aus den Landesschulräten. Dem Vernehmen nach soll es aber zumindest in einigen AHS sehr viele Fünfer in Mathematik gegeben haben, hieß es aus mehreren Schulbehörden. Einschränkung: Natürlich würden sich dabei gerade jene Schulen melden, in denen die Ergebnisse schlecht ausgefallen seien.

Noch überhaupt keine Tendenz kann der Sprecher der AHS-Direktoren, Wilhelm Zillner, erkennen. An seiner eigenen Schule seien die Resultate wohl im Rahmen des Normalen: "Katastrophe ist es jedenfalls keine." Das heiße aber nicht, dass die Matura nicht schlecht ausgefallen sein könne.

Anpassung des Bewertungsschlüssels?
Die Zentralmatura wurde am Mittwoch mit den Klausuren in Spanisch bzw. den Minderheitensprachen Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch sowie am Donnerstag mit Latein und Griechisch abgeschlossen. Am 31. Mai will das Bildungsministerium erste zusammengefasste Ergebnisse veröffentlichen.

Bei zu vielen negativen Noten könnte man sich am deutschen Bundesland Niedersachsen orientieren. Dort entschloss sich das Kultusministerium in der Vorwoche, den Bewertungsschlüssel beim Mathe-Abitur nachträglich anzupassen. Begründung: Die Aufgaben seien zwar nicht zu schwer, die Bearbeitungszeit aber "offenkundig nicht ausreichend" gewesen.

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