Pauker ¿entrüstetet¿

Bayern stellt 86 Lehrer aus Österreich ein

Ausland
16.08.2006 13:54
Das deutsche Bundesland Bayern wird erstmals in größerem Umfang Lehrer aus Österreich anstellen. 86 Junglehrer sollen einen Posten erhalten, darunter 41 Grundschullehrer. Das Vorhaben des bayrischen Kultusministeriums sorgt für Proteste bei den dortigen Pädagogen, weil zugleich 500 bayerische Grundschullehrer keine Stelle bekommen haben.

Insgesamt stellt Bayern heuer 3.472 Lehrer an. Während an den Hauptschulen jeder Bewerber genommen wurde, hat man bei den Grundschülern jeden dritten abgelehnt. Als Auswahlkriterium wird der Studienerfolg herangezogen. Für eine Anstellung ist ein Notendurchschnitt von mindestens 2,2 beim Staatsexamen nötig.

Bayrische Lehrer beschweren sich
Vor drei Jahren sind die ersten Österreicher angestellt worden, im vergangenen Jahr wurden zwölf Bewerber aus Österreich genommen. Die Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bayerischer Junglehrer, Karin Leibl, sieht diese Entwicklung mit Besorgnis. Sie kritisiert die mangelnde Qualifikation der ausländischen Pädagogen.

„Die Ausbildung dieser Lehrer ist weit unter bayerischem Niveau. Die müssten eigentlich noch einmal zur Uni oder vor Dienstantritt ganz dringend nachqualifiziert werden“, fordert sie. Leibl berichtet von „entrüsteten“ Reaktionen ihrer jüngeren Kollegen.

Sechs Jahre Ausbildung in Bayer - drei bei uns
In Bayern ist für einen Lehrerposten der Abschluss des vierjährigen Studiums und ein zweijähriges Refendariat nötig, während man in Österreich schon nach drei Jahren auf der Pädagogischen Akademie unterrichten kann – der unterschiedliche Abschluss ist aber nach EU-Recht in beiden Ländern gültig. Ein Sprecher des bayrischen Kultusministers betonte, dass man diesem Umstand Rechnung trage und bei österreichischen Bewerbern strengere Maßstäbe anlege. Ein österreichischer Abschluss mit Notendurchschnitt 1,25 werde gleich bewertet wie ein bayerischer mit 1,8 - trotzdem stehen viele Kandidaten aus Österreich am Ende besser da.

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