NATO-Raketenabwehr

Putin will “Sicherheitsbedrohung ein Ende setzen”

Ausland
13.05.2016 18:19

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht sich nach der Inbetriebnahme der neuen US-Raketenabwehr in Osteuropa zu Gegenmaßnahmen veranlasst. Sein Land werde prüfen, "wie wir dieser Bedrohung der Sicherheit Russlands ein Ende zu setzen können", sagte Putin am Freitag bei einem Treffen mit Verteidigungsberatern in Sotschi.

"Wir werden alles Nötige tun, um das strategische Gleichgewicht zu wahren", so Putin weiter. Russland müsse sich der "Bedrohung seiner Sicherheit" stellen. Gleichzeitig sagte der Kremlchef, dass sein Land kein Interesse an einem neuen Rüstungswettlauf habe. Russland werde "hier sehr sorgfältig vorgehen".

Putin: USA wollen Wettrüsten provozieren
Den USA warf er vor, ein solches Wettrüsten provozieren zu wollen. Putin argumentierte, mit der Raketenabwehr in Osteuropa verletzten die Vereinigten Staaten den INF-Vertrag zur Eliminierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen, den Washington und Moskau 1987 ausgehandelt hatten.

An der Ostgrenze der NATO war am Donnerstag erstmals ein US-Raketenabwehrsystem in Betrieb genommen worden. Die Anlage im südrumänischen Deveselu soll Raketen im Anflug auf Europa zerstören. Das Abwehrsystem in Deveselu, das im Juli beim Gipfel in Warschau offiziell in den Raketenabwehrschirm der NATO integriert werden soll, ist die zweite Phase beim Aufbau dieses NATO-Projektes. In der Türkei wurde bereits eine Radaranlage in Betrieb genommen, vier Schiffe mit Raketenabwehrsystemen sind im spanischen Rota stationiert.

Baubeginn für nächste Raketenabwehrbasis in Polen
Am Freitag wurde im polnischen Redzikowo der Grundstein für eine weitere Raketenabwehrbasis gelegt. Diese stärke die Sicherheit Polens, sagte Präsident Andrzej Duda bei der Zeremonie. "Seit wir dem Bündnis beigetreten sind, haben wir darauf gewartet, dass die NATO nach Polen kommt. Und heute ist es soweit."

Polen sieht in dem Raketenschild eine zusätzliche Sicherheitsgarantie für das eigene Land und die gesamte Region. Angesichts des andauernden Konflikts in der Ostukraine sieht Polen auch seine eigene Sicherheit potenziell gefährdet. Die Anlage in Redzikowo soll 2018 fertig sein.

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