Von wegen Superfood!

Gojibeeren sind potenziell tödlich

(Bild: thinkstockphotos.de)

Vor einigen Jahren tauchten sie auch bei uns im Supermarktregal auf: die Gojibeeren. Mit fast sagenumwobenen Huldigungen wurden die kleinen, nicht einmal besonders wohlschmeckenden roten Beeren zum Superfood schlechthin erklärt. Gesundheitsprobleme würden sie lösen, und schlank und schön würde man durch deren Konsum freilich auch. Jetzt der Schock: Ein Ernährungsexperte warnt vor den vermeintlichen Wunderfrüchten. Sie könnten tödlich sein.

Dem deutschen Ernährungsexperten Udo Pollmer zufolge könne der Verzehr von Gojibeeren die Gesundheit ruinieren. Die Pflanze gehöre zu den Nachtschattengewächsen, wie die berauschend wirkende Tollkirsche, und enthalte wie diese Atropin. Freilich wird Atropin in Medikamenten genutzt. Doch dies gehöre in Apotheken und nicht in den normalen Lebensmittelhandel.

Pollmer warnt, dass Menschen, die Blutverdünner einnehmen müssen, nach dem Konsum von Gojibeeren in Lebensgefahr geraten könnten - weil diese ebenfalls blutverdünnend wirkten. Auch die Leber könne Schaden nehmen. Es seien Fälle von Hepatitis durch den Konsum der Beeren als Tee dokumentiert. Überhaupt ist die Wechselwirkung mit Medikamenten unklar.

Auch nicht gerade verlockend: Die Beeren stammen vornehmlich aus Asien und werden dort mit Pestiziden behandelt. Davor warnte schon vor Jahren auch Greenpeace. Verbraucherschützen fanden zudem heraus, dass Gojiprodukte radioaktiv bestrahlt oder mit Schwefel behandelt werden.

Allergiker wiederum sollten ebenfalls Vorsicht walten lassen. Spanischer Ärzte führten bei 30 Probanden einen Provokationstest durch. Gleich 24 reagierten allergisch auf die Früchte. Schuld daran seien "Kreuzallergien mit Tomaten, Nüssen, Pfirsichen, Kiwis, Ambrosia und Latex".

Und wem jetzt noch nicht der Appetit vergangen ist, dem sei mitgegeben: In unseren Breitengraden kennen wir die Beere nicht wirklich. Pollmer: "Woher weiß der Kunde, dass er nicht Opfer von ähnlich aussehenden Früchten wird?"